Bottrop. . Bei der Arche Noah Bottrop kann man reiten. Und Geburtstag feiern. Und einem laufenden Schnitzel begegnen. Vieles ist möglich – und das mitten in der Stadt.

„Komm‘ gleich einfach mit in die Reithalle, dann beantworte ich deine Fragen während des Reitunterrichts“, sagt Susanne Kolodziejski, die von allen an der Arche einfach Susi genannt wird und geht den Weg hinunter zur Reithalle. Sie ist die Gründerin und Leiterin der Arche Noah Bottrop, einer ökopädagogischen Kinder- und Jugendeinrichtung, die 1987 entstand.

Während ich ihr folge schaue ich mich um. Alle Gebäude sind aus Holz, es gibt viele Bäume und überall wächst Gras. Wir kommen an einem Lagerfeuer vorbei, wo gerade ein Kindergeburtstag stattfindet. Das gehört zu den vielen Angeboten der Arche. Als ich Susi später interviewe, erfahre ich, dass es dort – abgesehen von Reitstunden und Kindergeburtstagen – auch noch eine Tierpflege-Gruppe, mehrere Jugendgruppen, eine Theatergruppe, Ferien- und Wochenendfreizeiten, verschiedene Ferienprogramme und noch viele weitere Angebote wie zum Beispiel verschiedene Reitprüfungen gibt.

Wie ein kleiner Bauernhof

Bei so vielen Angeboten wundere ich mich, wie die Mitglieder der Arche Noah das alles finanzieren können, schließlich müssen ja auch noch die Tiere versorgt werden. „Wir werden größtenteils vom Förderverein finanziert“, erklärt Susi mir und fügt hinzu: „abgesehen davon erhalten wir Geld durch Spenden, Teilnehmerbeiträge und Trägeranteile.“ Während wir reden, gibt sie ab und zu Anweisungen an die Reiter und passt auf, dass sie auch alles richtig machen. Ich gucke eine Weile zu, wie die vier Pferde, die Max, Moritz, Michel und Diego heißen, durch die Halle laufen und wie ihre Reiter sie in die gewünschte Richtung dirigieren.

Auf meine Frage hin, ob man die Arche ein bisschen mit einem kleinen Bauernhof vergleichen kann, stimmt sie mir lachend zu. Sie erzählt, dass es hier nach den Pferden noch fünfzehn Kaninchen und Meerschweinchen, dreizehn Schafe, fünf Hängebauchschweine etwa vierzig Hühner und Enten und zwei Hunde gibt, die Lynn und Ronja heißen. Mit ihnen hatte ich bereits am Eingang der Arche Bekanntschaft gemacht.

Und Schnitzel läuft an mir vorbei

Als ich wissen möchte, wer die ganzen Tiere versorgt, erwidert sie: „Zum Teil von den Pflege-Gruppen, aber wir haben auch viele freiwillige Helfer wie zum Beispiel Praktikanten und Ehrenamtliche, die jeden Tag vorbeikommen und sich um sie kümmern.“ Auf meine Frage, wann denn interessierte Personen hierher kommen können, antwortet Susi: „Wir haben in der Woche jeden Tag von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, außer freitags, weil dann eine der Jugendgruppen bis 20 Uhr hier ist. Am Wochenende ist die Arche Noah von 10 bis 16 Uhr geöffnet“, sagt Susi.

Ich bedanke mich bei ihr für das Interview und gehe wieder den Weg zum Pferdestall hoch. Oben angekommen kann ich die Hühner und Gänse hören und eines der Schweine, ich glaube es heißt Schnitzel, läuft langsam an mir vorbei. Ein ganz schön bunter Haufen, denke ich und mache mich auf den Weg nach Hause.

Daniela Zurek, Klasse 8f, Josef-Albers-Gymnasium, Bottrop