Gladbeck. Zeus-Reporter Joshua, Til, Lukas und Lucas sind begeisterte Schwimmer und erklären in ihrem Artikel, welche Bedeutung das Freibad für die Stadt hat.
Wie bedeutend ist das Gladbecker Freibad als Freizeitstätte und im Besonderen als Sportstätte für Gladbeck? Diese Frage haben wir uns gestellt und diese Frage musste von kompetenter Stelle beantwortet werden. Dazu führten wir ein Interview mit dem Geschäftsführer des SV Gladbeck 13, Lothar Sikorski.
Die Anfänge
Das Freibad Gladbeck wurde von 1926 bis 1928 gebaut. Am 17. Mai 1928 öffnete das Freibad seine Pforten. Von 1961 bis 1962 wurde das Freibad umgebaut. Auch damals hatte das Bad laut Lothar Sikorski ein 100-Meter-Nichtschwimmerbecken, ein 50-Meter- Schwimmerbecken und den Sprungturm, der auch heute noch Freude bereitet. Sikorski sagte auch, dass das Freibad nicht ganz so aussah, wie wir es heute kennen. Der zweiarmige Sprungturm, eine Art Brücke, überspannte das 50-Meter-Becken in der Mitte und hatte dadurch jeweils zwei Dreimeter-, Fünfmeter und 7,5-Meter-Sprung-Plattformen. Die beiden „Arme“ wurden erst auf zehn Metern Höhe zusammengeführt – eine einmalige architektonische Konstruktion. Dazu findet man Bilder auf der Homepage des SV Gladbeck 13. Von den Bomben, die im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden, wurde das Freibad weitestgehend verschont. Nur die kleine Sitzgelegenheit gegenüber und direkt hinter dem 100-Meter-Becken wurde zerstört, wusste Lothar Sikorski zu berichten.
Die Traglufthalle
Wir befragten Lothar Sikorski auch über die Traglufthalle. Die Traglufthalle, auch „Pelle“ genannt, hat eine Oberfläche von 2.000 Quadratmetern und wird meist in der ersten oder zweiten Herbstferienwoche aufgebaut. Dann steht sie für die Öffentlichkeit und die Leistungsschwimmer zur Verfügung. So kann das Schwimmerbecken ganzjährig genutzt werden. Gerade erst wurde die dritte Pelle, die das Freibad bis jetzt hatte, abgebaut. Die erste Traglufthalle wurde 1977 fertiggestellt und hielt 18 Jahre, die zweite wurde nach 16 Jahren ausgetauscht und die 2011 angeschaffte neue, die für 250.000 Euro gekauft wurde, soll bis zu 25 Jahre halten. Durch die neue Traglufthalle werden im Winter etwa 30 Prozent Heizenergie gespart, das macht etwa 15.000 bis 20.000 Euro jährlich aus, die so gespart werden.
Die Vereine
Die Juniorenschwimmer des SV Gladbeck 13 nutzen das Freibad, genau so wie die Mastersschwimmer, die Triathleten und die Wasserballer. Auch Kunstschwimmerinnen hat der SV 13 zu bieten, die auf hohem Leistungs-Niveau trainieren. Neben den beiden Schwimmvereinen SV 13 und VfL nutzen auch mehrere Tauchvereine das Bad, um sich auf das offene Wasser vorzubereiten. Auf die Frage, wie wichtig die Vereine für das Gladbecker Freibad sind, antwortete Lothar Sikorski: „Die sind ganz, ganz wichtig, da wir ja Landesleistungsstützpunkt sind.“ Durch herausragende Erfolge in den 1970er und 80er Jahren mit Medaillengewinnen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei Olympia durch Michael Kraus und Annelies Maas, später auch durch Dirk Korthals und Sandra Dahlmann, war der Gladbecker Schwimmsport weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Diese Erfolge machten erst die guten Bedingungen durch die erste Traglufthalle 1977 möglich.
Die Zukunft
Der Betrieb des Freibads, so wie wir es kennen, stand 2002 schon auf Messers Schneide, hätte der Schwimmverein 13 nicht die Betriebsführung übernommen. Das ganzjährig betriebene Bad, sowie das gesamte Areal von 50.000 Quadratmetern bezuschusst die Stadt mit zirka einer halben Million jährlich.
Das Freibad hat neben seiner Historie auch gegenwärtig und in der Zukunft etwas zu bieten: Ein Sprungbecken mit Sprungturm, eine Großrutsche, ein Schwimmerbecken, ein großes Freischwimmerbecken, ein Kinderbecken, einen Spielplatz, ein Beachvolleyball-Feld und eine Liegewiese. Dazu kommt die tolle Lage mit den alten Bäumen, die auch für die größten Sonnenanbeter Schatten spenden können. Auf unsere letzten Fragen, die die Zukunftsträume des Vereins betreffen, antwortete Lothar Sikorski: „Sicher träumen wir noch, doch angesichts der Renovierungen und Anschaffungen der letzten Jahre für rund eine Million Euro gilt es, den jetzigen Stand zu halten. Nach der teilfinanzierten Großinvestition neue Pelle stehen für die nächsten Jahre Pflege und Erhalt des jetzigen Zustands und Konsolidierung der Finanzen auf dem Programm.“
Für das Freibad spricht auch der Zehnmeterturm, der nur in wenigen Freibädern zu finden ist. Dennoch ist die letzte Badesaison nicht ganz so gut ausgefallen, da das Wetter sich von seiner schlechteren Seite zeigte. Deswegen hoffen die Freibad-Betreiber auf gutes Wetter und viel Sonne, damit das Freibad, als ein Ort der Erholung und des Sports, noch lange vielen Menschen Freude macht.
Joshua Loges, Til Vogel, Lucas Zimmermann, Lukas Chudaska, Klasse 8 b, Riesener-Gymnasium, Gladbeck