Bottrop. . Beschimpfungen in Internetchats und Sozialen Netzwerken unter Jugendlichen sind keine Seltenheit. Doch die Folgen können verheerend sein. Für Opfer – und auch den Mobber selbst.
„Oh nein, geht das schon wieder los?“ Schon wieder hat Lara eine Nachricht bekommen – und noch bevor sie die Nachricht geöffnet hat, weiß sie worum es geht. „Lara hat fettige Haare und stinkt“, so lautet der Betreff der Nachricht aus SchülerVZ.
Täglich bekommt Lara Nachrichten, E-Mails und Anrufe, in denen sie beleidigt wird. Häufig wird sie so sehr „gemobbt“, dass sie Zusammenbrüche erleidet, sich in ihrem Zimmer einschließt, mit niemandem mehr redet, die Schule schwänzt und sich von der Außenwelt abkapselt. Noch nicht einmal mit ihren Eltern spricht sie darüber. Sogar Selbstmordgedanken hatte sie schon.
Lara ist eine fiktive Person – doch ihre Probleme kennen viele Jugendliche. Cybermobbing heißt es im Fachjargon, wenn sich Jugendliche im Internet mit Beleidigungen gegenseitig „fertig machen“. Es müssen keine Seiten sein, die extra für so ein Mobbing erstellt wurden (wie z.B. die erst kürzlich erschienene und schon wieder gelöschte iShareGossip Website).
Cybermobbing gibt es auch in sozialen Netzwerken wie SchülerVZ und Facebook. Dort sieht man die Namen der Mobber, kann sie sperren und melden. Aber auf manchen Seiten können auch anonym Nachrichten verschickt werden. Auf Knuddels etwa wird nie der richtige Name angezeigt, sondern ein sogenannter Chatname. So kann auch nicht nachgewiesen werden, wer der „Mobber“ ist.
„Wir versuchen an unserer Schule ein gutes Klassenklima zu erzielen und dadurch das Mobbing zu vermindern“, sagt Reinhard Schönfeld, Schulleiter des Josef-Albers Gymnasiums. Er erzählt auch, dass Cybermobbing ein neuer Jugendsport sei, der rund um die Uhr durchgeführt werden kann. Viele wissen aber nicht, dass Mobbing schlimme Folgen haben kann – auch für den Mobber selbst. Denn das Mobbing-Opfer, aber auch die Eltern oder Freunde, können gegen den Mobber Anzeige erstatten.
Betroffene sollten am besten mit Eltern oder dem Vertrauenslehrer an der Schulen reden.
Mandy Haas und Alina Wiese
Klassen 8c und 8d, Josef-Albers-Gymnasium, Bottrop