Gladbeck. .

Geocaching ist der neuste Trend. Zeus-Reporter haben im Telgenbusch in Herten eine der begehrten Dosen aufgespürt.

Es ist Sonntagnacht, 1 Uhr und 20 Minuten. Zu neunt stehen wir im Wald, genauer gesagt im Telgenbusch in Herten. Vor uns in der Erde vergraben liegt eine Dose. In der Dose befindet sich ein kleines Buch und allerlei Krimskrams. Außerdem ein Zettel: „Dies ist ein offizieller Geocache!“

Aber noch einmal von vorne. Wir treffen uns um 22.45 Uhr am Waldeingang auf einem Parkplatz. Wir alle haben eine Taschenlampe dabei und außerdem haben wir ein GPS-Gerät, das uns den Weg weist. Das was wir machen, nennt sich „Geocaching“ – man könnte es als eine moderne Schatzsuche bezeichnen.

Das GPS-Gerät funktioniert dann so ähnlich wie ein Auto-Navi

Man sucht anhand der Koordinaten den „Cache“, meistens eine kleinere oder größere Dose. Koordinaten geben einen den genauen Punkt auf der Erde an. Das GPS-Gerät funktioniert dann so ähnlich wie ein Auto-Navi und gibt die Richtung und die Entfernung zum Cache an.

Wenn man den Cache dann gefunden hat, darf man sich im Logbuch in der Dose eintragen. Außerdem kann man den Cache im Internet als gefunden markieren und einen kleinen Text dazu schreiben. Allerdings soll es nicht darum gehen, wer die meisten Funde hat, sondern es soll Spaß machen – getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.

Das sagt auch schon der Titel des Caches: „FBI im Ruhrgebiet@night“

Es ging also nun mit großen Schritten hinein in den Wald. Da dies ein sogenannter „Nachtcache“ ist, folgen wir nicht nur dem GPS-Gerät, sondern auch Reflektoren. Reflektoren sind kleine Punkte, die meistens an Bäumen angebracht werden. Wenn man sie mit einer Taschenlampe anstrahlt, leuchten sie. Als wir dann nach zehn Minuten an der ersten Station ankamen, fanden wir einen Zettel. „Infos bei N51° 36.977 E7° 05.810“, war darauf zu lesen. Das sind die Koordinaten zur zweiten von insgesamt neun Stationen. An den Koordinaten fanden wir einen Baumstamm. Doch wie soll uns ein Baumstamm weiterhelfen? Wir nahmen ein Holzstück vor dem Baumstamm weg. Nun sahen wir eine Dose. In der Dose wieder ein Zettel. Auf dem Zettel stand, dass wir einer Verschwörung auf den Grund gehen sollen, um das Schlimmste zu verhindern. Natürlich ist das nur eine Geschichte, um den Cache spannender zu machen. Das sagt auch schon der Titel des Caches: „FBI im Ruhrge-biet@night“.

Wir sollten neben der Taschenlampe auch eine UV-Lampe mitnehmen

Um geocachen zu können, muss man vorher im Internet einen Cache aussuchen. Die bekannteste und erste Plattform dafür ist geocaching.com. Dort sind weit mehr als eine Millionen Caches auf der ganzen Welt eingetragen. Um nun einen Cache zu finden, sucht man sich einen aus und liest die Beschreibung. Dort stehen Informationen zum Cache, zum Beispiel welche Hilfsmittel man braucht und wo man Anfangen muss zu suchen. In unserem Fall sollten wir neben der Taschenlampe auch eine UV-Lampe mitnehmen.

Diese brauchten wir dann auch bei Station 3. In der Dose, die dort lag, waren Gummitierchen. Auf dem Zettel in der Dose stand auch, dass einige davon radioaktiv verseucht seien.

Als wir dann mit der UV-Lampe darauf geleuchtet haben, fingen einige Tierchen an, grün zu leuchten. Mit der Anzahl der leuchtenden Tierchen konnten wir dann die Koordinaten der nächsten Station errechnen.

Bei dieser Station war ein wenig Kletterarbeit nötig, aber das war zum Glück nicht so schwierig. Auch wenn wir erst eine Stunde gelaufen sind, taten einigen von uns schon die Füße weh.

Und das, obwohl es noch viel längere Caches gibt. Diese dauern dann zum Teil fünf Stunden! Allerdings sind die meisten Caches „nur“ Traditionals. Bei diesen muss man nur eine einzige Dose suchen. Diese Caches sind dann entweder gut versteckt oder führen einen an einen interessanten Ort. Dann ging es noch weiter zu Station 5. Dort war ein kleiner Zettel versteckt, der uns zu Station 6 führte. Dort war oben in einem Baum ein Licht versteckt. Es sendete einen Morsecode zurück, wenn man es mit der Taschenlampe anleuchtete.

Im Cache befanden sich viele kleine Dinge und auch so genannte „Trackables“

Bei Station 7 wollte uns der „Ersteller“ dieses Caches – der so genannte Owner – in die Irre führen. Es waren drei mögliche Wege angegeben. Der richtige war allerdings versteckt und nur unter UV-Licht lesbar. Solche Tricks werden oft angewendet, damit es nicht zu langweilig wird. An Station 8 fanden wir wieder ein Schild. Dieses führte uns dann zur letzten Station – dem Final.

Nun sind wir wieder am Anfang angekommen. Das Final ist der eigentliche Cache und in ihm befindet sich auch das Logbuch. Im Cache befanden sich viele kleine Dinge und auch so genannte „Trackables“.

Diese kann man mitnehmen und in einen anderen Cache wieder ablegen. Dieser Weg wird im Internet verfolgt. So legen einige mehrere Tausend Kilometer zurück und bereisen so mehrere Kontinente.Unsere Tour war nun fast zu Ende, wir mussten nur noch den Weg zurücklaufen.

Wer nun mehr über Geocaching erfahren will, kann sich die Anleitung dazu im Internet auf geocaching.com anschauen. Ich kann es nur empfehlen!

René Zeidler, Klasse 8d, Riesener-Gymnasium, Gladbeck