Gladbeck. .

Der Opa von Zeus-Reporter Christopher Segura war in Haiti, nachdem der Karibikstaat Anfang 2010 von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde. Er berichtete seinem Enkel am Telefon von den schrecklichen Dingen, die er dort gesehen hat.

Die Bilder des schrecklichen Erdbebens verfolgen meinen Opa Miguel Angel Segura, den 57-jährigen Taxifahrer aus der Dominikanischen Republik, bis heute.

Vor über einem Jahr, kurz nach dem Erdbeben vom 12. Januar 2010, fragte ihn ein brasilianischer Reporter in der Hauptstadt Santo Domingo, ob er ihn in das Erdbebengebiet im Nachbarland Haiti fahren könne.

Heute bereut er, diese Fahrt angenommen zu haben. Denn in der ersten Zeit nach dem Beben wurden jeden Tag hunderte Tote aus den total zerstörten Häusern geborgen. Was mein Opa dort sah, stellt man sich nur unter einem Katastrophenfilm vor. ,,Leichen wurden in Gräben hineingeworfen und verbrannt. Besonders die Leichen von Kindern und schwangeren Frauen gehen mir nicht mehr aus dem Kopf’’, berichtet er uns.

Menschen wurden nach mehreren Tagen unter kiloschweren Trümmern gerettet

Er war auch in dem Einkaufszentrum von Port-au-Prince, wo sich die Erde gespalten hatte. Viele Menschen fielen in diesen Meter tiefen Erdriss. Ihnen konnte nicht mehr geholfen werden, denn Sekunden später klappte der Spalt wieder zu und wurde für die Menschen zum Grab.

Natürlich gab es auch immer wieder kleine Wunder. Menschen, die schon mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, wurden nach mehreren Tagen unter kiloschweren Trümmern gefunden und gerettet.

Foto: Karpa/WP
Foto: Karpa/WP © Herzau/Welthungerhilfe Welthungerhilfe / Andreas Herzau

Die Dominikanische Republik öffnete die Grenze und nahm viele Verletzte in den Krankenhäusern auf und versorgte die Überlebenden.

Doch immer noch leben Hunderttausende in den Notunterkünften

Die Bilder der Verwüstung und der Toten sind heute aus den Schlagzeilen verschwunden. Manchmal wird vom Wiederaufbau berichtet. Viele Menschen spendeten Geld für Haiti.

Die größte Not, vor allem der Kinder, die ihre Angehörigen verloren haben, konnte gelindert werden. Zwei Millionen Kinder wurden vor allem gegen Cholera geimpft und 720 000 Kinder mit Schulmaterial ausgestattet. 11 000 mangelernährte Kinder werden in Ernährungszentren behandelt, 5000 Waise wurden registriert und viele wieder mit ihren Eltern zusammengeführt. Doch immer noch leben Hunderttausende in den Notunterkünften ohne Hoffnung auf Rückkehr in feste Häuser.

Haiti hat sich etwas erholt, doch es ist immer noch viel zu tun.

Christopher Segura, Server Kilavuz, Klasse 8.4, Ingeborg-Drewitz-Schule, Gladbeck