Gladbeck. .
In Deutschland wird diskutiert, ob der Sportunterricht für Jungen und Mädchen getrennt abgehalten werden sollte. Ist das sinnvoll? In einigen Bundesländern wird diese Unterrichtsmethode schon praktiziert. Es gibt Befürworter, ebenso Kritiker.
Ein Argument, das für die Trennung spricht, ist, dass die Gruppen auf eine kleine Zahl minimiert werden. Der Lehrer hat einen besseren Überblick. In vielen Klassen gibt es Störenfriede. Sinkt die Personenzahl, so ist die Chance groß, die Störer leichter zu erwischen. Ein weiteres Argument ist gerade jetzt sehr wichtig: Es gibt immer mehr Arbeitslose in Deutschland, werden Klassen im Sportunterricht getrennt, so müssten auch neue Sportlehrer angestellt werden.
Dass aber die Leistungen der Jungen und Mädchen durch eine Trennung unterschiedlich betrachtet werden, ist wohl eines der wichtigsten Argumente. Jungen haben von Natur aus einen besseren Zugang zum Sportunterricht. Werden die Klassen getrennt, so können auch die Mädchen zeigen, wie sportlich sie sind.
Niemand muss sich vor den Mädchen oder Jungen schämen, etwas falsch zu machen. Gerade in der Pubertät ist dies sehr wichtig. Das stärkste Argument was für diese These spricht, ist, das einzelne Leute besser gefördert werden können. Nicht jeder kann jede Aufgabe problemlos lösen. In kleinen Gruppen ist es leichter für den Lehrer auf die Probleme der Schüler einzugehen. Ich selber erlebe es oft, dass einige Schüler nach dem Sportunterricht sagen, dass sie diese Übungen nicht verstanden haben oder sie nicht können.
Doch Kritiker stellen ebenso Gegenargumente auf. Wird im Sportunterricht nach Geschlechtern getrennt, so werden allein für eine Klasse schon zwei Turnhallen benötigt. An meiner Schule ist es oft so, dass zwei Klassen gleichzeitig Sportunterricht haben. An vielen Schulen fehlt auch der Platz für eine weitere Turnhalle.
Ein weiteres Argument wäre, dass jedes Gerät häufiger bestellt werden muss. Meist teilt sich eine ganze Klasse ein Turngerät. Wird der Sportunterricht getrennt, muss jedes Gerät mindestens zwei Mal vorhanden sein. Oft fehlt dazu aber das Geld.
Das stärkste Argument wäre jedoch, dass die Teamfähigkeit zwischen Jungen und Mädchen nicht gefördert wird. Es ist nicht nur im Sportunterricht wichtig, dass eine gute Klassengemeinschaft herrscht. Durch eine Trennung könnte die Klasse in zwei Gruppen gespalten werden.
Ich halte es nicht für sinnvoll, den Sportunterricht zu trennen. Ich finde, dass es wichtig ist, auch mal mit Mädchen zusammen arbeiten zu müssen. Es entsteht ein besserer Zusammenhalt und die Zusammenarbeit wird gefördert.
Lennart Nasmacher, Klasse 8a, Anne-Frank Realschule Gladbeck