Wattenscheid. . Im Familienzentrum SPEM in Wattenscheid hat jeder ein Recht aufs Anderssein. 68 Förder- und Regelkinder werden dort betreut. Sie genießen die Zeit, die sie gemeinsam verbringen, und sind sehr glücklich – trotz aller Unterschiede.
„Bisher war es wichtig, dass jeder, der anders ist, die gleichen Rechte hat. In Zukunft wird es wichtig sein, dass jeder das gleiche Recht hat, anders zu sein.“ Dieses Zitat von Frederik Willem De Klerk, dem Friedensnobelpreisträger und ehemaligen Präsidenten von Südafrika, hat sich das Wattenscheider Familienzentrum SPEM – Sozialpädagogische Einrichtung Mariannenplatz – zum Leitspruch gemacht. Die Umsetzung ist ihnen sehr gut gelungen. Es ist schön zu sehen, wie glücklich und zufrieden ein gemeinsames Miteinander dort möglich ist.
Das Familienzentrum gewährt einen vielseitigen Einblick in die Betreuung der Regel- und Förderkinder. Die heilpädagogische Einrichtung ermöglicht 68 Kindern von zwei bis zehn Jahren auf 700 Quadratmetern einen abwechslungsreichen Tagesablauf von 7 bis 17 Uhr. Dort sind acht Förderkinder in zwei integrativ arbeitende Gruppen aufgeteilt. Dies bietet den Regel- und Förderkindern ein gemeinsames Zusammenleben.
Jede Krankheit wird akzeptiert
Zu den Krankheiten der Kinder gehören das Down-Syndrom, Autismus, Störung der Sprachentwicklung und Epilepsie. Alle Kinder akzeptierten dies wie selbstverständlich, erklärt Heilpädagogin Juliane Riecke. Sie nehmen sie in ihre Gruppen auf und unterstützen sie bei alltäglichen Sachen wie Bastelarbeiten.
Ruheraum mit Massagematratzen
Zusammen mit 20 Hort- und 40 Kindergartenkindern nehmen sie an Ergotherapie, Logopädie, heilpädagogischer Therapie, Autismus-Therapie und Krankengymnastik teil. Dafür gibt es den Ruhe- und Turnraum, der liebevoll und speziell ausgestattet ist, zum Beispiel mit elektrischen Massagematratzen. „Eine Anschaffung, die sich wirklich ausgezahlt hat“, so Riecke. Zudem gibt es für jede Gruppe einen Aufenthaltsraum mit Küche, Bad und einen großen Außenbereich mit verschiedenen Geräten und Spielmöglichkeiten.
Treffpunkt für die ganze Familie
Der Landschaftsverband zahlt den Förderkindern einen 36-stündigen Wochenaufenthalt. Die SPEM arbeitet schulbegleitend, sie bietet Kindergartenkindern ab vier Jahren beispielsweise einen Englischkurs an. Es ist nicht nur sozialpädagogische Einrichtung, Familienzentrum und Kindertageseinrichtung mit heilpädagogischem Kindergarten und Hort, sondern vielmehr ein Treffpunkt für Familien und ihre Fragen in allen Angelegenheiten rund um ihr Leben und die Betreuung.
Julia Konfeld und Paulina Schwarz, GUY2, Louis-Baare-Berufskolleg, Bochum