Bochum. . Schon seit 15 Jahren tritt Frank Goosen mit seinem Weihnachtsprogramm „Krippenblues“ auf. Drei Zeus-Reporter fragten ihn, wie so ein Programm entsteht.

Zur verabredeten Zeit tritt der bekannte Bochumer und Kabarettist in die originelle Eisdiele Kugelpudel ein, um uns ein Interview zu geben.

Herr Goosen, was haben Sie nach der Schulzeit gemacht?

Nach der Schule (1986) habe ich direkt angefangen Geschichte, Germanistik und Politik zu studieren, ohne vorher Militär- oder Zivildienst zu leisten.

Wann haben Sie sich dazu entschieden Kabarettist zu werden?

Mein damaliger Partner Jochen Malmsheimer hatte mich 1992 gefragt, ob ich nicht mal bei einem seiner Auftritte dabei sein möchte. Ich hatte eigentlich nicht vor, in diese Richtung zu gehen, aber das hat sich dann so ergeben, weil die Sache sehr schnell erfolgreich wurde.

Sie sind jetzt im Aufsichtsrat vom VfL Bochum. Wie haben Sie dazu gefunden?

Frank Goosen mit den drei Nachwuchsreportern.
Frank Goosen mit den drei Nachwuchsreportern. © privat

Nach dem letzten Abstieg des VfL habe ich mich öfters kritisch zu Wort gemeldet. Daraufhin hat mich der frühere Aufsichtsratsvorsitzende gefragt, ob ich nur meckern könne oder ob ich auch mal Lust hätte mitzumachen. Bei der nächsten Jahresversammlung wurde ich dann in den Aufsichtsrat gewählt.

Gehen Sie auch regelmäßig zu Spielen des VfL Bochum?

Ja, zu den meisten. Ich richte sogar meinen Tourplan nach den Spielen des VfL.

Eines ihrer aktuellen Soloprogramme ist das Stück ,,Krippenblues’’. Ist es Ihr erstes Weihnachtsstück?

Zurzeit ist es tatsächlich mein einziges Weihnachtsprogramm, das ich jetzt schon seit 15 Jahren spiele. Es verändert sich immer mal wieder etwas, einzelne Nummern kommen dazu oder werden ausgetauscht, so dass das Publikum beim nächsten Mal auch nie genau das gleiche Programm zu sehen bekommt.

Wie geht man an so ein Stück heran?

Ich muss zugeben, es dauert ziemlich lange, bis ein neues Solo-Programm fertig ist, denn ich setze mich nicht mal eben hin und schreibe es, sondern es setzt sich aus vielen kleineren Teilen zusammen. Zunächst sammle ich sehr viel Material, das ich in dem Stück verwenden möchte. Bei dem Auftritt selbst lese ich manche Geschichten vor, andere erzähle ich frei – aber immer wird auch sehr viel improvisiert. Bis so ein Abend dann mehr oder weniger fest steht, vergehen auch schon mal zehn Auftritte.

Worum geht es in dem Stück ,,Krippenblues‘‘?

Das sind Geschichten rund um Weihnachten – die meisten habe ich selbst erlebt. Es geht bei „Krippenblues“ viel um den Stress, der um das Fest herum passiert und wie Familien dann am Weihnachtsabend Ärger miteinander kriegen. Prinzipiell kommen die Sachen, die ich auf der Bühne erzähle, aus eigenen Erfahrungen oder sind Erlebnisse, die ich in meinem Umfeld mitkriege, manche Sachen fallen mir aber einfach so ein, denn Fantasie ist ja nicht hinderlich in dem Job.

Haben Sie viel Freizeit oder arbeiten Sie mehr?

In Sachen VfL, allgemeine Kulturangelegenheiten und meiner Trainertätigkeit bei Arminia Bochum arbeite ich viel ehrenamtlich neben meinen beruflichen Auftritten und den Büchern, die ich schreibe. Aber den Sonntag und die Zeit für die Spiele des VfL halte ich mir frei.

Victor Anastase, Bjarne Basner und Jan Ganzek, Klasse 8c, Graf-Engelbert-Schule, Bochum