Bochum. . Lange wollte Zeus-Reporter Nick Schuto nichts von Facebook wissen. Dann erstellte er doch für einen Account – allerdings mit Vorsicht. In seinem Bericht verrät er, worauf Nutzer achten sollten und entwickelt Theorien über den Suchtfaktor von Facebook.

Facebook gegenüber war ich schon immer skeptisch, aber eine richtige Meinung darüber wollte ich mir erst bilden, nachdem ich es selbst ausprobiert hatte.

Zuerst einmal habe ich mir die Nutzungsbedingungen und die Datenverwendungs-Richtlinien durchgelesen. In diesen wird ausführlich erklärt, das Facebook alle Daten, die man postet oder über sich verbreitet, zu Werbezweckµen nutzen darf. Darüber hinaus wurde auch ganz klar gesagt, dass Facebook meinen GPS-Standort benutzt, um mir Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

Facebook nutzt deine Daten

Ich bin dann weiter zur Anmeldung geschritten. Die Anmeldung war eigentlich recht unkompliziert. Mir wurden direkt Leute vorgeschlagen, die ich vielleicht kennen könnte. Facebook hat also die ersten Daten über mich benutzt, um Leute zu finden die zum Beispiel auf die Goethe-Schule gehen.

Natürlich sollten nur meine zukünftigen Freunde meine Beiträge sehen. Ich bin mit den Einstellungen relativ gut klargekommen, weil sie klar zu verstehen waren, und wirklich nicht so komplex sind, wie ich erwartet hatte.

Am folgenden Tag schickte ich einem Freund, der nicht auf meine Schule geht, über Facebook eine Kontaktanfrage. Nachdem er sie angenommen hatte, sah ich aus Neugierde in seiner Freundesliste nach. Vielleicht gab es jemanden, der mit einem meiner Freunde befreundet ist. Und tatsächlich stand bei vielen seiner Freunde „2 gemeinsame Freunde“ oder sogar „3 gemeinsame Freunde“.

Vernetzt über viele Ecken

Mir ist zu diesem Zeitpunkt erst einmal klar geworden, wie stark man über seine Freunde vernetzt ist, obwohl man nicht einmal auf die gleiche Schule geht.

Danach ist mir aufgefallen, dass ich noch kein Profilbild hatte. Nun habe ich mir erstmal ein Profilbild mit einem künstlichen Avatar ausgesucht, ein richtiges Bild kam für mich nicht in Frage. Wenig später habe ich in meinen Facebook-Neuigkeiten gesehen, dass zwei meiner Freunde meinem Profilbild einen „Like“ gegeben hatten. Es war ein tolles Gefühl, zu sehen, dass Freunden etwas von einem selbst gefällt.

Da ist mir ist klar geworden, warum manche Menschen von Facebook abhängig sind. Sie brauchen immer für alles, was sie machen, Bestätigung und hören gar nicht mehr auf sich selbst. Und wenn sie keine Bestätigung mehr bekommen, sind sie unglücklich. Man sollte bei Facebook auf jeden Fall beachten, was man über sich preisgibt und veröffentlicht. Einem sollte klar sein, dass viele Menschen die Informationen über einen selbst sehen können. Vielleicht auch Menschen, bei denen man es gar nicht will.