Bochum. . Computerspiele und Kinofilme, die auf den deutschen Markt kommen, durchlaufen zuvor eine Altersfreigabe. Doch wie sinnvoll ist die Einteilung in 0, 6,12, 16 und 18? Die Zeus-Reporter Lennart Höfig und Felix Narberhaus fordern eine weitere Stufe ab 14 Jahren. Ein Kommentar.
Sollten Jugendliche alle Spiele und Filme spielen bzw. sehen dürfen? Jugendliche können bei falscher Mediennutzung zwar Schäden nehmen, trotzdem finden wir, dass man nicht nach dem Alter, sondern nach der Entwicklung und Reife entscheiden sollte. Deshalb sollten die Erziehungsberechtigten selber das letzte Wort bei der Entscheidung haben, ob der oder die Jugendliche soweit ist, Spiele zu spielen oder Filme zu schauen in denen beispielsweise getötet wird.
Aus Sicht eines Jugendlichen, meist sind es Jungen, welcher nicht alle Spiele spielen darf, sind die Eltern oder Erziehungsberechtigten oft engstirnig oder noch nicht in der modernen Zeit angekommen. Doch was sagen die Erziehungsberechtigten dazu?
Eltern die sich damit auseinandersetzen, lesen vielleicht Tests der Medienberatungsstelle und bekommen so einen guten ersten Eindruck von den möglichen Gefahren und den Schäden, die durch zu frühes Spielen oder Gucken entstehen können. Einige Folgen für pubertierende Kinder sind zum Beispiel das Erlernen von aggressiven Spielbewegungen oder das Denken, dass Gewalt gerechtfertigt ist.
Mit 14 sind Spiele für 12-Jährige langweilig
Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren sehen das meist anders. Sie finden, dass es die Altersbegrenzung 14 Jahren geben sollte, weil die Spiele ab 12 Jahren oft langweilig sind und eine sehr große Alterslücke zwischen 12 und 16 liegt. Man interessiere sich mit 14 Jahren auch schon für Spiele ab 16 oder 18, macht Wolfram Hilpert, Experte der Prüfungsstelle für jugendgefährdende Medien, klar, da es sonst häufig nur Autospiele und Sportspiele gebe.
Bei Filmen ist das ähnlich, nur, dass Filme ab 12 Jahren auch brutal sein können und deshalb auch nicht langweilig wirken. Obwohl man ja einsehen muss, dass die BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) sehr fair bewertet. Sie unterscheidet zwischen dem Töten bei Egoshootern, bei denen man nur tötet, um jemanden umzubringen, und zwischen Spielen bei denen es auch eine Story gibt und auch ein Sinn dahinter steht.
Altersfreigabe ab 14 wäre sinnvoll
Doch sind wir der Meinung, dass sich die BPjM auch irren kann. Bei dem Film „Cloud Atlas“ zum Beispiel hätte man die Altersbegrenzung 14 Jahren gut gebrauchen können. In dem Film gibt es Szenen die absolut nicht für 12-jährige Kinder geeignet sind. In einer dieser Szenen wird beispielsweise einem Kannibalen, der schläft, langsam die Kehle durchgeschnitten. Das ist nichts für Kinder! Wir haben beobachtet, dass Eltern mit Kindern den Film vorzeitig verlassen haben.
Unser Fazit ist, dass Altersbegrenzungen nötig sind um eine Richtlinie zu haben, dass aber jeder Erziehungsberechtigte selber entscheiden sollte. Doch müsste die Bundesprüfstelle eine weitere Altersgruppe hinzufügen, die „ab 14 Jahren freigegeben“ Gruppe.
Lennart Höfig und Felix Narberhaus, 8a, Graf-Engelbert-Schule, Bochum