Bochum. . Der Ruf von Baller- und Gewaltspielen könnte schlechter nicht sein. Menschen, die Ego-Shooter spielen, stehen im Verdacht, im nächsten Moment einen Amoklauf zu begehen. Doch Studien beweisen, dass Ballerspiele sogar nützlich sein können, um Alterserscheinungen wie Demenz zu verzögern, wie Zeus-Reporter Matthias Wilke berichtet.

Das Spielen von Ego-Shootern wird in der Öffentlichkeit oft als kritisch angesehen. Als Begründung hierfür werden oft eine erhöhte Gewaltbereitschaft, die ihren Höhepunkt in einem Amoklauf finden könnte, sowie eine verstärkte Affinität zum Militär proklamiert.

Den Argumenten für das Spielen von Ego-Shootern wird dagegen nur wenig Aufmerksamkeit zuteil. In einer Umfrage wurden verschiedene Leute, die Ego-Shooter bzw. keine Ego-Shooter spielen, befragt, wie sehr sie sich zum Militär hingezogen fühlen.

Die Auswertung zeigte, dass es keine großen Unterschiede bei der Beantwortung der Frage gab. Dementsprechend ist das Vorurteil einer erhöhten Anziehung zum Militär widerlegt.

Shooter fördern Reaktionsvermögen

In einer Studie, haben Wissenschaftler der Universität-Leiden (Niederlande) Männer und Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren verschiedene Spiele testen lassen. Eine Hälfte von ihnen haben Ego-Shooter, die anderen Rollen- und Strategiespiele gespielt. Nach 50 Stunden haben dann beide Gruppen diverse Aufgaben gelöst. In der Auswertung wurde sowohl Schnelligkeit als auch Richtigkeit bewertet.

Das Ergebnis war, dass die Ego-Shooter Gruppe die Aufgaben um ein Viertel schneller lösten als die Gruppe mit den Rollen- bzw. Strategiespielen. Das wurde auch bei den Personen festgestellt, die keine Ego-Shooter mochten. Diese beschleunigte Reaktionsmöglichkeit könnte im Alltag helfen, beispielsweise beim Autofahren, um Kollisionen zu vermeiden.

Demenz könnte verzögert werden

Auch an der Universität Hohenheim wurde eine Studie erstellt, bei der festgestellt wurde, dass die Ego-Shooter auch positive Eigenschaften haben: Bei älteren Leuten könnte man beim regelmäßigem Spielen, bestimmte Gehirngruppen trainieren, um verschiedene Alterserscheinungen wie Demenz hinauszuzögern. Dennoch wird ihnen vermutlich kein Arzt so schnell „Medal of Honor“, „Battlefield“ oder Co. verschreiben.

Matthias Wilke, Klasse 9d, Matthias-Claudius-Schule, Bochum