Bochum. . Der neue Mobilfunk-Standard LTE soll früher oder später DSL ersetzen. Offenbar wird es aber eher später als früher. Derzeit drosseln die Mobilfunkanbieter recht schnell die Geschwindigkeit, damit die Netze nicht zusammenbrechen. Vor 2015 ist keine Besserung in Sicht. Eine Analyse von Zeus-Reporter Christian.

Seit 2011 gibt es einen neuen Mobilfunk-Standard namens LTE. Die Provider werben mit „rasanter Geschwindigkeit“ und „DSL-Ersatz“. So gut wie gar nicht wird jedoch das Datenvolumen erwähnt.

Bei der Telekom kostet LTE 39,95 Euro. Im Fußnotentext steht allerdings, dass maximal 10 GB Datenverkehr möglich sind. Das entspricht etwa 90 Minuten HD-Videos auf Youtube. Danach drosselt der Provider die Geschwindigkeit stark auf 386 kbit/s. Um damit ein Bild zu laden, könnte man in der Zeit einen Kaffe trinken.

LTE sollte eigentlich ein Standard für die ländliche Gegend werden. Wie es aussieht, ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei einer Geschwindigkeit von 7,2 mBit/s aber leider eher schlecht. Für fast 40 Euro kann man sich auch einen normalen DSL-Tarif bestellen, der ein unbegrenztes Volumen und mehr Geschwindigkeit bietet. Zumal LTE nicht immer problemlos läuft.

Zeitweise ließ sich Sicherheitslücke nutzen

Einige Kunden haben eine Sicherheitslücke genutzt, um die Traffic-Grenze zu umgehen, jedoch ist dies seit gut 3 Monaten nicht mehr möglich. „Die Drosselung soll die Mobilfunknetze vor einer drohenden Überlastung schützen und somit allen Nutzern einen fairen Zugang zum Netz ermöglichen“, heißt es in einem Brief der Telekom.

Das Datenaufkommen in den deutschen Haushalten steigt immer schneller, die Netze werden immer stärker ausgelastet. Die Provider sollten also so schnell wie möglich in den Netzausbau investieren. Wirklich ausgereift wird LTE also erst in einigen Jahren sein, vermutlich nicht vor 2015. LTE ist also leider noch keine Alternative für DSL.

Christian Vorobev, Klasse 08d, Hildegardis-Schule Bochum