Bochum. . Stufen und zu wenig Bewegungsfläche sind die größten Probleme mit denen ein körperbehinderter Mensch zu kämpfen hat: Viele Schulen oder andere öffentliche Gebäude verfügen nicht über Aufzüge, Toiletten und Badezimmer sind häufig zu klein für Rollstuhlfahrer.

Besonders offensichtlich sind die Barrieren in Hotels und Pensionen. Türen sind oft zu eng, Zimmer sind mit Möbeln überfüllt oder Räumlichkeiten wie zum Beispiel Schwimmbäder sind nur über Treppen zugänglich.

Das Mainzer Institut für barrierefreie Gestaltung und Mobilität hat eine Checkliste erstellt, in der genau festgelegt ist, wie die Räumlichkeiten in Hotels ohne Hindernisse ausgerichtet sein müssen.

Hierzu hat Zeus-Reporter Moritz Wübbeling ein Interview mit dem Leiter des Instituts, Dr. Volker Sieger, der selbst Rollstuhlfahrer ist, geführt.

Wie sind Sie dazu gekommen, so eine Checkliste zu erstellen?

Im Jahr 2005 haben sich die Behinderten- und Hotelverbände in Deutschland in einer Zielvereinbarung darauf verständigt, eine Bewertung der Beherbergungsbetriebe hinsichtlich der Barrierefreiheit vorzunehmen. Hierzu waren einheitliche Standards und eine entsprechende Checkliste erforderlich, die wir dann erstellt haben.

Was sind die Hauptinhalte der Liste?

Für Rollstuhlfahrer und Menschen, die einen Rollator benutzen, ist die Stufenlosigkeit besonders wichtig. Darüber hinaus spielen ausreichende Bewegungsflächen eine zentrale Rolle, aber beispielsweise auch das Vorhandensein einer ebenerdigen Dusche. Sehbehinderte Personen benötigen eine kontrastreiche Gestaltung, um sich im Hotel zurechtzufinden. Blinde Menschen müssen wichtige Informationen wie die Zimmernummer mit den Fingern lesen können. Hierfür gibt es die so genannte Braille-Schrift.

Was müsste sich künftig ändern, damit behinderte Menschen besser zurecht kommen?

Alle Gebäude, die neu gebaut werden, müssen von vornherein barrierefrei geplant werden. Das betrifft nicht nur Hotels, sondern auch Gaststätten, Schulen, Kinos oder Theater.

Weitere Informationen dazu gibt es unter:

www.institut-bgm.de

Moritz Wübbeling, Klasse 8c, Neues Gymnasium Bochum