Bochum. . Auf Einladung der Stadtwerke Bochum war Zeus-Reporter David Hinzmann zu Gast bei den Proben für die aktuelle Urbanatix-Show. David sprach er mit zwei Urbanatix-Akteuren über Lebensträume und über ihre neue Show.

Seit dem 11. November ist es wieder soweit – die dritte Urbanatix-Show startet in der Jahrhunderthalle in Bochum. Sie steht unter dem Motto „Spinning Around“. Die Shows laufen vom 11. bis zum 20. November.

Aber was ist das eigentlich – „Urbanatix“, und was erwartet uns in der neuen Show? Zeus-Reporter David Hinzmann hat dazu am 4. Oktober ein Interview mit Sebastian Forster, Mitglied des Organisationsteams von Urbanatix und Marco Giese, Artist bei Urbanatix in der Marienkirche in Bochum geführt.

Hallo Sebastian, was kannst du über das neue Urbanatix-Programm sagen?

Sebastian: Dieses Mal werden ein paar neue Gesichter dabei sein, zum Beispiel eine schwedisch-spanische Truppe, „Balagans“ heißen die. Wir haben eine ukrainische Tänzerin dabei, die auf ganz neue Weise mit Hula-Hoop Reifen tanzt. Frank Wolf ist wieder mit seinem BMX-Rad dabei, Eike von Stukenbrock natürlich auch, Remy Martin, Tobias Wegner, der Wall-Clown, ein Australier und ein Strapatenkünstler. Der turnt an Seilen mit Schlaufen. Das Besondere ist aber das Material der Seile - das sind nämlich Bungeeseile, die elastisch sind. So kann er noch ganz andere tolle Sachen machen.

Man sollte Spaß an seiner Disziplin haben

Hallo Sebastian, was kannst du über das neue Urbanatix-Programm sagen?

Sebastian: Dieses Mal werden ein paar neue Gesichter dabei sein, z.B. eine schwedisch-spanische Truppe, „Balagans“ heißen die. Wir haben eine ukrainische Tänzerin dabei, die auf ganz neue Weise mit Hula-Hoop Reifen tanzt. Frank Wolf ist wieder mit seinem BMX-Rad dabei, Eike von Stukenbrock natürlich auch, Remy Martin, Tobias Wegner, der Wall-Clown, ein Australier und ein Strapatenkünstler. Der turnt an Seilen, mit Schlaufen. Das Besondere ist aber das Material der Seile - das sind nämlich Bungeeseile, die elastisch sind. So kann er noch ganz andere tolle Sachen machen.

Was muss man drauf haben, um bei Urbanatix mitmachen zu können?

Zunächst einmal sollte man Spaß haben an dem, was man gerade macht. Du musst in deiner Disziplin sicher sein und Ausstrahlung haben. Die Disziplinen, die wir aufnehmen sind die klassischen Streetartdisziplinen: BMX, Dirt-Bike, Break Dance, Parkour, Freerunning, Trampolin, Tricking. Tricking ist eine relativ neue und junge Sportart, die eine Mischung aus Capoeira, Parkour und Break Dance ist. Eigentlich kommt sie aber aus der Kampfkunst.

Wie lange dauert es für ein so großes Ereignis wie eure Urbanatix-Show zu proben?

Wir fangen eigentlich direkt nach dem letzten Auftritt an - das ist also ein Prozess, der ziemlich genau ein Jahr dauert.

Kirche als Trainingsplatz

Wie seid ihr auf diese Kirche als Trainingsplatz gekommen?

Das war Christian Eggerts Idee [Anm. Christian Eggert ist Erfinder und Regisseur von Urbanatix]. Christian hat in Kanada eine Artistenschule kennengelernt, die auch in einer alten Kirche beheimatet ist. Ja - und so kam die Idee zustande, ob man das auch nicht hier in der Marienkirche machen könne. Jeder kennt das Gebäude, es ist zentral, und es gibt Platz. Wir trainieren hier praktisch jeden Tag, immer zu festen Uhrzeiten. Manchmal muss man ein bisschen umräumen, aber eigentlich haben alle hier Platz.

Wie alt muss man sein, um bei Urbanatix teilnehmen zu können?

Du musst mindestens 16 Jahre alt sein und höchstens 25.

Hat es hier beim Training auch schon Verletzungen gegeben?

Zum Glück hat es bisher in der ganzen Zeit erst eine einzige ernsthafte Verletzung gegeben, als sich jemand einen Sehnenanriss im Fuß zugezogen hat.

60 Artisten aus 13 Ländern

Woher kommen die Streetartisten in eurer Truppe?

Die meisten kommen aus den Ruhrgebietsstädten, in jedem Fall sind aber alle aus NRW. Insgesamt kommen die Leute aus 23 Städten - und die Profis kommen aus aller Welt dazu. Insgesamt sind wir dann ca. 60 Artisten aus 13 Ländern.

Wofür steht eigentlich das X in „Urbanatix“?

Das X steht für Crossover - wir versuchen immer zwei Sachen miteinander in Verbindung zu bringen: zum Beispiel Profis und Laien, Streetartdisziplinen und klassische Elemente. Auch das Ganze in der Jahrhunderthalle Bochum durchzuführen gehört dazu: Streetartkultur in einer alten Industriehalle, die ansonsten heute eher für klassische Konzerte genutzt wird.

Wie kommt ihr an die Profis, die internationalen Stars ran?

Für die internationale Stars ist das schon etwas Besonderes in so einem großen Team von bis zu 60 Artisten mitzumachen. Und typisch für Urbanatix ist eben auch, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinauszugucken. Das Echo aus dem Ausland auf unser Programm ist schon groß.

David: Seid ihr eigentlich erleichtert nach der Show?

Also direkt nach der Show sind wir eigentlich erst einmal auf Wolke 700. Und später sind wir eher traurig, dass die Show vorbei ist - aber dann kommt auch gleich schon die Vorfreude auf das nächste Mal. Im Winter ist erst mal ein Monat Trainingspause für alle - jedenfalls hier in der Kirche - und schon geht es wieder von vorne los.

Fragen an Marco Giese


Und nun habe ich noch einige Fragen an dich Marco: Wie bist du zu Urbanatix dazugekommen?

Marco: Ein guter Freund hat bei Urbanatix mitgemacht. Da habe ich gedacht: Das möchte ich auch!

Wie viel trainierst du?

So zwei bis drei Stunden täglich!

Was ist deine Spezialität?

Meine Spezialität ist das Parkour laufen. Und ich mache auch bei der Trampolinnummer mit.

Hat es dich Überwindung gekostet von einer vier Meter hohen Mauer auf das Trampolin zu springen?

Die ersten hundert Mal schon - ja!

Parkour kann man überall trainieren

Wie bist du ans Parkour laufen gekommen?

Ich habe immer Leistungssport gemacht; Turnen und Turmspringen - und dann hatte ich irgendwann keine Lust mehr wegen des ganzen Leistungsdrucks. Aber mir hat etwas gefehlt. Ich hatte Langeweile und Bewegungsmangel. Und dann habe ich einfach angefangen. Und man kann Parkour eigentlich überall trainieren - zum Beispiel hier im Westpark. Aber eigentlich kann ich das an jedem Ort, an dem ich gerade bin.

Ist das für eigentlich auch eine berufliche Perspektive, Marco?

Ja, das ist schon ein großer Traum. Ich möchte mir einen Namen machen, und das, was ich jetzt in der Freizeit mache, irgendwann beruflich machen. Einige von uns haben sich auch schon an der Artistenschule in Berlin beworben. Bisher hat es leider keiner geschafft - aber es gibt ja immer eine neue Chance. Für viele von uns ist das wie ein zweiter Beruf.

Ich bedanke mich für das Interview und bin gespannt auf die neue Show!

David Hinzmann, Klasse 8b, Lessing-Schule, Bochum