Bochum. . Mine und Bims sind Krankenhausclowns. Mit ihren Späßen versuchen sie Abwechslung in den tristen Krankenhausalltag zu bringen.

Einmal in der Woche ist es soweit. Mit bunter Hose und Mütze, kariertem Hemd und roter Nase machen sich Mine und Bims auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz.

Sie sind die Krankenhausclowns des Marienhospitals in Herne. Mit ihren Witzen und Späßen versuchen sie den kleinen und großen Patienten etwas Abwechslung im sonst recht tristen Krankenhausalltag zu bescheren. Wenn Mine und Bims auftauchen, sind mit der Kraft des Humors für eine kurze Zeit Ängste und Schmerzen vergessen. Auch in Altenheimen und Hospizen sind die Clowns zu finden.

Ein Klinikclown zu sein, ist ein sehr anspruchsvoller Job, der beiden jedoch viel Freude bereitet.

Egal, ob im Patientenzimmer spontan ein Liebeslied für Justin Bieber gedichtet oder die Rolle der zwei Unbekannten im Mathematikunterricht diskutiert wird, sich die beiden Clowns necken oder ein kurzes Theaterstück mit den Patienten einstudieren die Ideen für ihre Unterhaltung sammeln Mine und Bims spontan, wenn sie das Zimmer betreten. Dabei beziehen sie anwesende Besucher, wie zum Beispiel die Eltern und Geschwister mit in ihre Rollenspiele ein.

Lachen auf der Intensivstation

Ein Vater äußerte sich spontan: „Ich hätte nie gedacht, dass mich auf der Intensivstation mal jemand zum Lachen bringen könnte.“

Und ein junger Patient freut sich: „Mal sehen, was denen am nächsten Donnerstag wieder Neues einfällt.“

Bevor Mine und Bims das erste Mal ein Lächeln in das Gesicht der Patienten zaubern durften, mussten sie eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Dort haben sie unter anderem gelernt, wie man andere Menschen unterhält, mit seinem Partner zusammenarbeitet und Sensibilität gegenüber den Patienten entwickelt.

Mit all diesen Fähigkeiten, etwas Flexibilität und Lebenserfahrung starten sie nun jeden Donnerstag zu ihrer ganz persönlichen Patientenvisite.

Jeder Besuch dauert etwa eine Viertelstunde, danach ziehen die Clowns weiter zum nächsten Patientenzimmer. Etwa 300 bis 400 Kinder besuchen sie so pro Monat.

„Nasentankstellen“

Am Schluss jedes Auftrittes erhält jeder Patient eine rote Clownsnase als kleines Andenken. Diese kann man auch an sogenannten „Nasentankstellen“, Kästen aus Plexiglas, die bereits in verschiedenen öffentlichen Einrichtungen stehen, gegen eine Spende von einem Euro erwerben. Manche Patienten sammeln diese Clownsnasen auch um später wenigstens eine positive Erinnerung an den Krankenhausaufenthalt zu haben.

Das Projekt „Klinikclowns“ des Circus Schnick-Schnack hat seinen Ursprung in Amerika und besteht schon seit ca. acht Jahren.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass durch Lachen die Genesung gefördert wird und jede gelachte Minute 45 Minuten Entspannungstraining ersetzt.

Judith Krieger, Klasse 8c, Schiller-Schule Bochum