Bochum. .
Im Familienbetrieb Herzog-Mineralbrunnen werden Mineralwasser und Limonade hergestellt. Zeus-Reporter Florian hat sich die Abfüllung angesehen.
Diese Situation kennt jeder: Man sitzt zu Hause und hat Durst. Man nimmt sich eine Flasche mit Mineralwasser. Vielleicht kommt dieses Wasser aus dem Herzog-Mineralbrunnen. Man glaubt gar nicht, was für einen langen Weg sie schon zurückgelegt hat.
Der Herzog-Mineralbrunnen ist ein alter Familienbetrieb und stellt schon seit langer Zeit Mineralwasser und Limonaden her. Er ist derzeit die einzige Firma in Bochum, die Mineralwasser produziert. 24 000 Flaschen werden stündlich befüllt, die anschließend in ganz Nordrhein-Westfalen verkauft werden. Insgesamt gibt es 60 Sorten: Mineralwasser, Apfelschorle, Süßgetränke und anderes. Und alles fing einmal ganz klein an.
Der inzwischen verstorbene Wilhelm Schäfer mietete sich einst eine kleine Halle, ein Pferd und einen Wagen, nachdem er in einer Brauerei gearbeitet hatte. Damit gründete er eine Getränkehandlung. Nach dem Geschäftsanfang 1927 baute er eine Mineralwasserfabrik. Schließlich ließ er 1956 erstmals eine Brunnenbohrung durchführen. Er hatte Erfolg, denn man fand eine Wasserader. Nach sämtlichen Analysen, Anträgen und Genehmigungsverfahren wurde 1957 erstmals Wasser in Glasflaschen abgefüllt. Es hieß Herzog-Quelle (der Name entstand aus der naheliegenden Herzog-Straße). 46 Jahre später wurden das erste Mal PET-Flaschen befüllt (Name: Lohberg-Quelle).
Die Flaschen kommen in eine riesige Spülmaschine
Wenn man heutzutage in die Produktionshalle geht, dann hört man, wie die Glasflaschen aneinander klirren. Es ist einfach unglaublich laut. Doch als Nächstes ist man von der imposanten Größe der Spülmaschine beeindruckt. Und wie geht es weiter? Die Flasche setzt ihren Weg fort. Sie wird förmlich von der riesigen Maschine verschluckt. Nun wird sie sämtlichen Laugen unterzogen. Sie wird mal heiß und mal kalt abgespült. Und schon kommt der nächste Vorgang. Sie wird mit Mineralwasser befüllt und anschließend verschlossen. Nun fährt sie mitten auf einen anderen Apparat zu. Und ehe man sich vorstellen kann, was das für ein komisches Ding ist, besitzt die Flasche schon ein Etikett.
Nachdem sie durch ein paar Kurven geflitzt ist, kommt plötzlich ein riesiger Greifarm und steckt sie in eine Kiste. Immer wieder sieht man Arbeiter, die die Maschinen überprüfen. Die Flasche fährt weiter und steht auf einmal auf einer Palette. Schon kommt ein Gabelstapler angesaust und hievt die Ladung in eine der Lagerhallen oder direkt auf einen LKW.
Der heutige Geschäftsführer Thomas Schäfer ist mit diesem Ergebnis sehr zufrieden: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen in unserem Kernmarkt elf Millionen Einwohner, die wir versorgen können. Damit hat unsere Betriebsgröße ein Absatzgebiet, das groß genug ist.“
Eine Nische im Fachhandel gefunden
Besonders stolz ist er auch auf einen besonderen Gabelstaplerfahrer. „Er ist mehrfach in den deutschen Meisterschaften ganz vorne mit dabei gewesen und hat auch noch genug Zeit, sich weiterhin zu bewerben, bis er irgendwann den ersten Platz erringt.“ Außerdem hat es die typische Glasflasche bis ins Ruhrmuseum in Essen geschafft.
Doch wie sieht es mit der Zukunft des Familienbetriebs aus? „Die Zukunft für unsere Quelle ist abhängig von den internationalen Wachstumsstrukturen. Wir sind heute umgeben von großen Wettbewerbern. Darüber hinaus gibt es jede Menge Einwegflaschen aus dem Discountbereich, die uns einen immer stärkeren Wettbewerb machen. Grundsätzlich haben wir in diesem Segment für uns eine Nische gefunden, nämlich im Bereich des Getränkefachgroßhandels und der Getränkeabholmärkte. Darüber hinaus beliefern wir Gastronomieobjekte und in- sofern schauen wir positiv in die Zukunft.“, sagt Thomas Schäfer.
Die Einwegflaschen haben bei manchen Firmen schon zum Aus geführt. Zwar füllt der Herzog-Mineralbrunnen auch PET-Flaschen, aber in ganz anderen Ausmaßen als die Discounter.
Florian Apfeld, Klasse 8b, Schiller-Schule Bochum