Bochum/List. .

Die Nordsee-Insel Sylt ist ein beliebtes Urlaubsziel. Damit sie das noch viele Jahre bleiben kann, gibt es Küstenschutzmaßnahmen. Sie sollen verhindern, dass weiterhin riesige Sandmengen ins Meer abgetragen werden.

Jedes Jahr werden durch Sturmfluten riesige Mengen an Sand von der Insel Sylt, der nördlichsten Insel Deutschlands, ins Meer gespült. Das wäre ohne Ergreifen wichtiger Küstenschutzmaßnahmen sehr gefährlich, da sonst in wenigen Jahrzehnten von der Insel, die auch das hinter ihr gelegene Festland schützt, nichts mehr übrig bleiben würde. Deshalb ist die Insel seit hundert Jahren für die meisten Küstenschutzexperimente bekannt.

Für den Küstenschutz wird sehr viel getan. Zum Beispiel werden jedes Jahr Sandvorspülungen durchgeführt. Mit Spezialschiffen wird Meeressand von weit draußen nach vorne an den Strand gepumpt. Dadurch „frisst“ das Meer nicht an der Insel, sondern an dem vorgespülten Sand. Außerdem werden die vorhandenen Deiche nach neusten Erkenntnissen modernisiert, gepflegt und befestigt.

Weltnaturerbe 2010

Zum Dünenerhalt wird Strandhafer gepflanzt. „Dünenschutz ist Inselschutz“ ist ein bekannter Slogan der nordfriesischen Inseln. Früher wurden Tetrapoden (Küstenschutzbauwerke) aus Beton gelegt, die aber vermutlich nicht die gewünschte Wirkung erzielten. Eine weitere wichtige

Das Erlebniszentrum „Naturgewalten“ (Foto:Zeus-Reporter)
Das Erlebniszentrum „Naturgewalten“ (Foto:Zeus-Reporter)

Küstenschutzmaßnahme ist eine ganz andere. Es muss den Bürgern und vor allem den Kindern gezeigt werden, wie unsere Umwelt und das Wattenmeer, Weltnaturerbe 2010, zu schützen ist.

Dafür ist das Sylter Erlebniszentrum „Naturgewalten“ zuständig. Auf circa 1500 Quadratmetern lernt man spielerisch und mit vielen Filmen etwas über Wetterereignisse, das Leben in Watt und Dünen, Küstenschutz, aber auch die erneuerbaren Energien. Das Zentrum ist in drei verschiedene Sachbegriffe eingeteilt: Klima, Wetter und Klimaforschung, Leben mit Naturgewalten und Kräfte der Nordsee.

Simulation von Windstärken

Man kann sich zum Beispiel in einen Windkanal stellen, in dem mit Hilfe einer Turbine Windstärke acht erzeugt wird oder ein Seetierbecken mit im Watt lebenden Tieren bestaunen. Für die Erwachsenen bietet das Erlebniszentrum auch Probefahrten mit Elektroautos an. Ein Besuch ist es wirklich wert, denn man lernt auf anschauliche Weise, wie man unsere Umwelt schützt, um auch unseren Nachfahren eine „saubere Welt“ zu ermöglichen.

Nils Niekamp, Klasse 8n, Goethe-Schule Bochum