Bochum. .

Nach den Sommerferien sind zwei Bochumer Schulen zum Neuen Gymnasium Bochum - so der vorläufige Name - zusammengelegt worden. Für Zeus kommentieren Schüler die Fusion.

Alle Schüler sind vor einigen Wochen den gewohnten Weg gefahren, um wieder an derselben Schule durch dieselben Flure zu denselben Räumen zu gehen, um mit denselben Mitschülern bei denselben Lehrern Unterricht zu „erleiden“. Für die Schüler des Gymnasiums am Ostring (Ga0) und der AES (Albert-Einstein-Schule) war diesmal alles anders: Der beschlossene Zusammenzug der AES und des Ga0 im alten Gebäude der Erich-Kästner-Schule (EKS) erfolgte. Die Klassen trafen sich zunächst auf dem kleinen Schulhof, um von ihren Klassenlehrern durch das große, leicht verwirrende Gebäude in die Klassenräume gebracht zu werden. Das Gebäude war nicht das einzige Gewöhnungsbedürftige.

Bei zuvor veröffentlichten Bildern der alten EKS sah man Schimmel und Verschmutzungen, von denen man nicht mal wusste, dass es sie gibt. Die Bilder verursachten Übelkeit und viele Eltern schüttelten mit ihren Köpfen, weil sie ihre Kinder von dem PCB-belasteten Gebäude (PCB ist eine giftige, krebserregende chemische Verbindung) fernhalten wollten, indem sie einen Schulwechsel vornahmen. Durch diese Aktion wurden viele Freundschaften zerstört. Dennoch war es gut, dass wir wussten, wo man uns zunächst „hineinstecken“ wollte.

Zusätzliche Busse werden eingesetzt

Es wurden allerlei Tests, Reparaturen und Anschaffungen vorgenommen und viele Wände sind überstrichen und die PCB belasteten Räume geschlossen worden. Doch viele ließen sich nicht überzeugen. Um den Schulweg zu erleichtern, wurden viele Ersatzbusse von der Bogestra (Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen) eingesetzt, die zur Schule hinfahren und - wenn Nachmittagsunterricht stattfindet - zurückfahren.

Die Schule ist systematisch nach Farben aufgeteilt. Jede Jahrgangsstufe hat ihren eigenen Bereich. Die Räume sind zwar neu angestrichen, wirken durch die weißen Wände aber kahl. Dieser Effekt wird verstärkt, da jegliche Dekoration fehlt.

Nichts als eine Wahnvorstellung

Aber nicht alle neuen Sachen, die der Umzug mit sich bringt, sind negativ. Ich muss zugeben, dass der Rummel, den die Eltern verursacht haben, völlig unnötig war. Im Gegenteil: Die Schule ist zwar ein bisschen alt und das sieht man ihr an. Aber ich stehe nicht alleine da, wenn ich sage, dass mir der Umzug Spaß macht. Es ist aufregend, sich im großen Gebäude zu verirren, während wir unseren Unterrichtsraum suchen. Sogar der Klobesuch ist das reinste Vergnügen - zum Beispiel, wenn man in den Fünf-Minuten-Pausen nach halbwegs zivilisierten Klos sucht.

Auf dem Weg begegnet man Mitschülern, die ebenfalls durch die neuen Räume verwirrt sind. So lerne ich neue Leute kennen und habe wieder Spaß an der Schule. Die Vorurteile und die Angst, dass es zu intensiven Meinungsverschiedenheiten zwischen den AES- und GaO-Schülern kommen könnte, waren nichts als eine Wahnvorstellung.

Riyam Al Delemi, Klasse 9c, Neues Gymnasium Bochum