Bochum. .

Die schwarze Katze bringt Unglück und wenn das Horoskop mal wieder Böses ahnen lässt, bleibt man lieber in den eigenen vier Wänden und schließt das Haus ab. Die Sterne lügen schließlich nicht - oder etwa doch?

Das letzte Wochenende war superstressig. Oma hat mal wieder „gezaubert“ und die Familie mit ihren Zukunftsvorhersagen genervt. Besonders mich, ihre einzige Enkelin. „Kindchen, Kindchen! Pass bloß auf! Da steht’s: Schwarz auf Weiß. Wochenhoroskop: Klarheit in

Beziehungen, das ist Ihnen natürlich vollkommen wesensfremd. In dieser Woche könnte… Und die Karten sagen auch nichts Gutes! Oh Gott, oh Gott, der schwarze Mann neben der Herzdame! Mehr brauch’ ich ja wohl nicht zu sagen!“

Der normale Wahnsinn

Und? Was passierte? Schlaflose Nacht, Wecker nicht gehört, ohne Frühstück aus dem Haus, Sprint zur Schule. Die Krönung: Eine schwarze Katze läuft mir über den Weg. Im Unterbewusstsein höre ich Oma rufen: „Von links nach rechts oder umgekehrt - dann wäre alles halb so schlimm!“ Ich überlege zurück zu laufen, mich krank zu melden und den Rest des schicksalhaften Tages im Bett zu verbringen. Doch den Gedanken verwerfe ich schnell wieder. „Flippe nicht aus“, sag ich zu mir und widerstehe dem Drang, mir das Tageshoroskop auf mein Handy zu laden.

Verblüfft stelle ich fest, dass ausgerechnet ich, die Horoskope als völlig unsinnig bezeichnet, bereit bin, an schicksalhafte Geschehnisse zu glauben. Wie leicht beeinflussbar man doch ist, wenn ein Tag nicht wie gewohnt beginnt. Ich muss über mich selbst lachen und denke: „So nicht, packen wir‘s an!“ Und was meinen Sie? Was passierte den ganzen Tag? Nichts, aber auch rein gar nichts! Nur der ganz normale Schulwahnsinn!

Rebecca Müller, Klasse 8b, Lessingschule