Was hat eine Pommesschale mit einer Briefmarke gemeinsam? Mit Schutzbrille und Kittel ausgestattet, gehen Schüler und Eltern dieser Frage im Schülerlabor der Ruhr-Universität nach
Das Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum, das es seit 2004 unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Eichelsbacher gibt, feierte doppelte Premiere im Oktober: Es gab zum ersten Mal ein Projekt für Kinder und Eltern und nun konnten auch Grundschulkinder teilnehmen.
Im Schülerlabor können Studierende und Schüler an 60 Projekten in Mathematik, Chemie, Biologie und Physik teilnehmen. Am Tag der offenen Tür wurde das Projekt KEMIE (Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie) bereits vorgestellt. Dort hat mich die Idee fasziniert und ich habe mich angemeldet.
Im Oktober gab es sechs verschiedene Termine für die "Eltern-Kind Paare" zur Auswahl. Am Samstag, 18. Oktober, war es für mich und meine Mutter so weit: mit typischer Ausrüstung wie Kittel und Schutzbrille standen wir im Labor.
Das Projekt startete mit dem Thema: "Was haben eine biologisch abbaubare Pommes-Schale und die Briefmarke gemeinsam?" Die Gemeinsamkeit stellten die Eltern und die Kinder an ihren eigenen Arbeitsplätzen in mehreren Versuchen fest.
Beide enthalten Stärke, ein Bindemittel, das zum Beispiel in der Kartoffel enthalten ist. Dies kann man mit der braunen Lugol'schen Lösung nachweisen. Wenn sich die Tropfen dieser Lösung blau- violett färben, enthält die Probe Stärke, wenn sich die Tropfen gelb verfärben, enthält die Probe keine Stärke.
Alles, was man für die Versuche benötigte, stellte das Labor zur Verfügung. Prof. Katrin Sommer und Adrian Russek leiten das Projekt in dem gut ausgestatteten, 1000 Quadratmeter großen Schülerlabor im naturwissenschaftlichen Teil der Uni Bochum.
Nach den Experimenten habe ich Herrn Russek noch einige Fragen gestellt:
War das Interesse an KEMIE groß?
Russek: Die Nachfrage war sehr groß, schon jetzt ist das Projekt mit 80 Paaren ausgebucht.
Wie lange soll das Projekt laufen?
Russek: Es soll bis Juni laufen, also gibt es neun verschiedene Themen.
Ich fand den Tag sehr aufregend und freue mich aufs nächste Mal.
Simon Lang, 8a Gymnasium am Ostring