Oberhausen.. Im Stage Metronom Theater in Oberhausen herrscht Ausnahmezustand, denn das Udo Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“ feiert Premiere: Stars und Sternchen flanieren über den roten Teppich, Fernsehkameras laufen, Blitzlicher flammen auf und Reporter stellen Fragen über Fragen. Und mittendrin sind die ZeusPower-Reporter Fabian Grieger und Katharina Draub.


„Das war eine der besten Vorstellungen, die ich je gesehen habe!“, wird Udo Jürgens nach der Musical-Vorstellung sagen und somit das Ende eines emotionalen Abends einleiten. Erneut wird riesiger Applaus aufkommen und ein ganzer Saal wird sich vor jenem Künstler verneigen, der wohl mehr als jeder andere seit fast 60 Jahren Ohrwürmer produziert. Zuvor hatte sich aber bereits einiges an diesem Abend ereignet ...


Das geschah am roten Teppich

Der rote Teppich ist ausgerollt, die vielen Kameras sind scharf gestellt und die Sektgläser stehen bereit. Alles ist getan, um dem Abend Glamour zu verleihen und die Premiere des Musicals „Ich war noch niemals in New York“ zu einem außerordentlichen Ereignis werden zu lassen. Fast vergisst man, dass man in Oberhausen ist und nicht am Broadway.

Pietro Lombardi, Gewinner der achten DSDS-Staffel, und seine Verlobte Sarah Engels waren begeistert von der Show.
Pietro Lombardi, Gewinner der achten DSDS-Staffel, und seine Verlobte Sarah Engels waren begeistert von der Show. © Zeus | Zeus






Die Prominenten lassen sich nicht lange bitten, setzen ihr Kameralächeln auf, posieren mit rot-weißem Herz – dem Logo des Musicals – und beantworten die Fragen der vielen Reporter. „Musical ist super, einfach klasse!“, sagt DSDS Sieger Pietro Lombardi, der – wie soll es auch anders sein – im Doppelpack mit Sarah Engels erscheint.

Sonya Kraus erzählt, dass sie an Weihnachten am liebsten vegetarisch esse und der Wendler denkt laut über ein Musical „Sie liebt den DJ“ nach. Nur einem ist es an diesem Abend zu kalt, um sich lange auf dem roten Teppich aufzuhalten: Udo Jürgens. Der wohl wichtigste Gast absolviert die Rallye durch rufende Fotografen und fragende Reporter am schnellsten von allen, sagt kurz, dass das heute ein ganz besonderer Abend und die Vorfreude wohl kaum zu übertreffen sei. Und schon macht er sich auf den Weg ins Metronom-Theater.


Auf geht’s nach New York

Schnell sind auch die anderen 1800 roten Sitze im Theater besetzt und Zuschauer sowie geladene Gäste können eine fast dreistündige Show genießen. Das Live-Orchester setzt ein und die ersten Szenen werden gespielt: Das frisch verliebte Rentnerpaar Maria und Otto macht sich auf den Weg nach New York. Die beiden sind kurz zuvor aus dem Altenheim ausgebrochen. „Ich war noch niemals in New York“, erzählt die aufgeweckte Maria ihrem neuen Verehrer und so entsteht der Plan, vor der Freiheitsstatue zu heiraten. Der Weg dorthin wird mit einem Kreuzfahrtschiff absolviert, die Rechnung für die Suite wird an Marias Tochter Lisa geschickt, eine zunächst wenig sympathische selbstverliebte und karrierebewusste Fernsehmoderatorin. Diese ist von der heimlichen Abenteuerfahrt ihrer Mutter wenig begeistert, genau wie Axel, der Sohn von Otto. Also bleibt den Kindern des Paares nichts anderes übrig, als sich ebenfalls auf das Kreuzfahrtschiff einzubuchen, um die Eltern von der „Irrsinnsidee“ abzuhalten.

Zwar kommt es im Verlauf der Reise zu Streitigkeiten zwischen Axel und Lisa, die sich gegenseitig verachten, und auch so mancher Zwist mit den ausgebüxten Eltern ist nicht vermeidbar. Doch irgendwie ist immer „alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“.


Ein Bühnenbild der anderen Art

Die Kreuzfahrt wird ein echtes Hin und Her der Gefühle, ganz nach dem Motto: „Schöne Grüße aus der Hölle.“ Doch letztendlich geht doch „immer wieder die Sonne auf“ und alle Beteiligten erkennen, „was wichtig ist“. Selbst die Karrierefrau Lisa sagt letztendlich die Verleihung des Fernsehpreises ab und „bleibt noch bis zum Frühstück“.

Neben der amüsanten Geschichte punktet die Darstellung vor allem mit dem atemberaubenden Bühnenbild. Die Hochzeitssuite und ein anderes Zimmer des Kreuzfahrtschiffs werden auf einer großen drehbaren Bühne dargestellt. Sobald die Darsteller durch die verschiedenen Türen gehen, befinden sie sich in einer anderen Kulisse. Auch die riesengroße Schiffskulisse, die von der Bühnenseite hereinfährt, sorgt für Staunen im Theatersaal.


„Eines der besten Musicals“

Süße Verführung für die Premierengäste: eine Eisbombe in Form eines Schiffes.
Süße Verführung für die Premierengäste: eine Eisbombe in Form eines Schiffes. © Zeus | Zeus






Nach der Vorstellung sieht man im Foyer des Theaters ausschließlich strahlende Gesichter. Und das liegt nicht nur am grandiosen Fingerfood-Buffet mit Obsttörtchen, dem Live Show-Cooking mit Hummer und den Eisbomben in Schiffsform inklusive Feuerwerk.

„Einfach fantastisch. Das Bühnenbild war genial und die Lieder wurden super gesungen“, erzählt ein Gast. Außerdem heißt es: „Wie sich das Bühnenbild bei den verschiedenen Szenen geändert hat, war richtig gut. Und keine Sekunde war langweilig.“

Auch die Prominenten sind begeistert. Pietro beschreibt seine Eindrücke: „Ich fand das Musical super, ich bin positiv überrascht. Die Geschichte von diesem Musical kannte ich nicht, daher habe ich mich umso mehr gefreut.“ Sarah ergänzt: „Wir haben schon viele Musicals gesehen, aber das war eines der Besten.“ Ihre Lieblingslieder sind übrigens „Aber bitte mit Sahne“ und „Vielen Dank für die Blumen“, das sie sofort mit der Sendung „Tom und Jerry“ aus ihrer Kinderzeit verbindet.


Ohrwürmer werden nicht einfach abgespielt

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Das Musical enthält „alles, was gut tut“ und macht dabei richtig Spaß. Nicht nur, weil man tatsächlich alle 20 Udo Jürgens-Lieder schon einmal gehört hat, sondern auch weil die Handlung immer wieder eine gesunde Portion Selbstironie aufweist. So singt zum Beispiel der herrlich erfrischende kleine Florian, Sohn von Axel, „Mit 66 Jahren“ und „Griechischer Wein“ wird zur Liebesgeschichte eines schwulen Paares. Manchmal sind die Überleitungen, die den nächsten Titel vorbereiten, derart plump, dass man sich fast an eine Musical-Satire erinnert fühlt. Letztlich macht es aber doppelt Spaß, wenn plötzlich riesige Torten in die Suite getragen werden und das Publikum schon einen Moment vor den Darstellern „Aber bitte mit Sahne“ anstimmt. Was dieses Musical aber vor allem auszeichnet ist die Musik. Statt die alten Ohrwürmer einfach abzuspielen, ist es gelungen, diese durchaus mutig abzuändern und vor allem durch von Blechbläsern gespielte Passagen zu ergänzen. Trotzdem lässt sich jeder Titel mitsingen und ist dann einfach mitreißend.


ZeusPower-Reporter Fabian Grieger und Katharina Draub