Mülheim. . Sportmoderator und Reporter Claus Lufen hat derzeit alle Hände voll zu tun: In London berichtet er von den Olympischen Spielen. Für viele angehende Journalisten ist das ein Traum. Über seinen Job hat ZeusPower-Reporterin Rebecca mit Lufen gesprochen.

Sportmoderator werden, das ist ein Traum vieler. Doch was zeichnet diesen Beruf eigentlich aus und was macht ein Sportmoderator genau?

Wurden Sie früher selbst schon sportlich ausgezeichnet?

Ich habe nie den ‚ganz großen Weltmeistertitel‘ erlangt, aber ein paar Erfolge waren bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften im Tennis zu holen. Ich habe früher viel Sport gemacht und im Tennis trainierte ich am meisten, längsten und auch am erfolgreichsten. Nebenbei kamen noch Sportarten wie Fußball und Volleyball hinzu. Erfolge sind wichtig, egal ob große Weltmeistertitel oder kleine Bezirksmeisterschaften.

Neben Ihrer Fernseharbeit moderieren Sie manchmal auch Shows, bei denen Sportler ausgezeichnet werden. Inwieweit können Sie über den Verlauf der Show mitbestimmen?

Wie so oft bereitet der Organisator das komplette Programm vor und ich muss gar nicht eingreifen. Meine Aufgabe ist es, mich auf die Künstler vorzubereiten und grundlegende Informationen zu recherchieren.

Wie bereiten Sie sich auf so eine Show oder generell Events vor?

Das wichtigste ist, dass man locker bleibt. Sport ist intuitiv und verkrampft oder steif zu wirken, wäre fehl am Platz. Es ist immer gut, sehr spontan zu sein und natürlich auf die Showacts einzugehen. Damit man das auch kann, sind Gespräche mit den Künstlern und Internetrecherchen unabdingbar, um die nötigen Hintergrundinformationen zu kennen. Im Vergleich zu einer Show sind Fernsehsendungen mehr abgesprochen und besitzen eine präzisere Struktur. Ein Beispiel ist die Anmoderation, die oftmals auf 30 bis 40 Sekunden begrenzt ist.

Was war in Ihrer Karriere bisher das schönste Ereignis?

Ich habe die Olympischen Spiele 2000 in Sydney sehr genossen. Sowohl Land, Leute, die ungezwungene Atmosphäre, die Leichtigkeit, die Sportbegeisterung als auch das Wetter haben zu einem wunderschönen Erlebnis zusammengespielt. Im Anschluss fanden dort auch die Paralympics statt und für uns Moderatoren war es erst relativ schwer, richtig mit den Sportlern umzugehen. Aber sie haben es uns wirklich leicht gemacht und uns durch ihre sportliche Begeisterung fasziniert.

Welche Veranstaltungen oder Sendungen moderieren Sie am liebsten?

Vorab gesagt bin ich lieber Reporter als Moderator, ich kommentiere also lieber. Größere Sportevents wie zum Beispiel die Olympischen Spiele bereiten mir den meisten Spaß.

Sie studierten Sportwissenschaft und Germanistik. Wie schafft man von dort den Sprung in den Beruf eines erfolgreichen Moderators?

Das wichtigste ist frühzeitig anzufangen und aktiv zu werden! Ab meinem 15 Lebensjahr habe ich drei Jahre lang für den lokalen Sportteil bei der NRZ geschrieben und anschließend Praktika absolviert. Später hospitierte ich beim WDR und kam so zu meinem Beruf als Moderator.

Wann wussten Sie, dass Sie Moderator werden wollten?

Nie genau. Mit 13 Jahren war ich mir sicher, dass ich Journalist werden möchte. Der Fehler ist es zu sagen ‚ich möchte Moderator werden oder etwas im Fernsehen machen‘. Man arbeitet sich hoch mit dem Ziel mit Sprache umzugehen.

Was lieben beziehungsweise mögen Sie überhaupt nicht an Ihrem Job?

Bedingt durch die verschiedenen Veranstaltungen reise ich viel durch die Welt in Städte wie Melbourne, Paris oder New York. Früher hat mir das besonders viel Spaß bereitet, jedoch seitdem ich meine Familie habe, ist es teils auch nervig so weit und auch lange von ihnen weg zu sein.

Sind Sie immer noch sehr aufgeregt vor einer Moderation?

Es wäre blöd, wenn die Aufregung komplett weg wäre, allerdings bin ich nicht mehr nervös. Man kann es erwartungsfroh nennen, denn ein bisschen Aufregung bleibt immer.

Rebecca Rohrbach, Mülheim an der Ruhr