Bochum. . MC-Reporterin Sophie Lamche sprach mit Norbert Zajac, Inhaber des „TV-Zoos“, über außergewöhnliche Tiere und die Leidenschaft zum Tierhandel.

MC-Reporterin Sophie Lamche sprach mit dem Geschäftsführer der deutschlandweit bekannten Zoohandlung Zajac, Norbert Zajac, über außergewöhnliche Tiere und die Leidenschaft zum Tierhandel. Zajac war im vergangenen Februar in der vierteiligen Serie „Norberts Zoo“ auf Sat 1 zu sehen.

Sophie Lamche: Wie sind Sie dazu gekommen, eine Zoohandlung zu eröffnen?

Norbert Zajac: Ich habe als kleiner Junge schon Tiere gehabt. Zuerst hatte ich eine Eidechse. Mit acht Jahren hatte ich meine erste Blindschleiche und habe Feuersalamander gezüchtet. Mit zwölf Jahren hatte ich eine Greifvogelauffangstation mit 13 war ich der jüngste Sittich- und Papageienzüchter Deutschlands. Mit 14 hatte ich 70 Aquarien im Keller. Da ich immer alles gleichzeitig gezüchtet habe, hatte ich zu der Zeit auch 100 Goldhamster, 50 Meerschweinchen, 30 Kaninchen und 20 Schildkröten, Echsen und Blindschleichen. Mit 14 Jahren habe ich eine Ausbildung zum Schlosser gemacht und mich nach der Bundeswehrzeit, im Alter von 20 Jahren, dazu entschlossen, mich selbstständig zu machen. Mein erstes kleines Zoogeschäft, von ca. 65 Quadratmetern, hatte ich in Duisburg-Meiderich. Und das ist jetzt 41 Jahre her.

Sie haben in ihrer Zoohandlung viele verschiedene Tierarten. Wenn Sie als Tier wiedergeboren werden, welches wäre es und warum?

Dazu habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Wahrscheinlich wäre ich ein Alligator, weil ich immer schon als kleines Kind Krokodile hatte und mich Alligatoren schon immer faszinierten. Obwohl sie ja meistens inaktiv sind, sind sie trotzdem gefährliche Raubtiere und können kämpfen und sind trotzdem viel schneller als man vermutet. Aber eigentlich möchte ich gar nicht als Tier auf die Welt kommen.

Woher bekommen Sie Ihre Tiere?

Wir haben 3000 verschiedene Tierarten hier im Haus und die bekommen wir natürlich von ganz verschiedenen Leuten. Die große Mehrheit bekommen wir aber von deutschen Züchtern. Wir haben Hunderte Züchter, die wirklich nur eine einzige Tierart züchten und uns dann beliefern. Erst kürzlich haben wir einen Züchter gefunden, der züchtet für uns Zwergseepferdchen. Die hatten wir noch nie im Programm. Sie werden nur 3 Zentimeter groß und dürfen dann natürlich nur in einem Salzwasseraquarium und alleine gehalten werden – da sie sehr empfindlich sind.

In „normalen“ Zoohandlungen gibt es keine Kapuzineräffchen. Warum gibt es bei Ihnen so außergewöhnliche Tiere zu kaufen?

Eigentlich besteht unser Geschäft aus drei Unternehmen. Zajac, das Zoo Geschäft. Dann sind wir der Zoo Zajac und machen zeitgleich das Show-Geschäft Zajac. Fast alle Sendungen im deutschen Fernsehen, wo man irgendwo kleine bis mittlere Tiere sieht, sind eigentlich alles Tiere von uns. Wie auch wieder beim Dschungel-Camp oder auch bei Fernsehwerbung.

Sie arbeiten montags bis samstags und auch an Feiertagen. Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?

Das Dreihorn-Chamäleon ist offensichtlich mit Norbert Zajac sehr vertraut.
Das Dreihorn-Chamäleon ist offensichtlich mit Norbert Zajac sehr vertraut. © Udo Milbret

Also um 8 Uhr gehe ich morgens spätestens in den Laden und fahre mit meinem Moped eine Runde, um zu gucken, ob alle Tierpfleger da sind. Aber ich bin ab 6 Uhr morgens für die Mitarbeiter zu erreichen. Auch, falls einmal ein Tier krank oder verletzt sein sollte. Für Notfälle haben wir drei Tierärzte, die jederzeit verfügbar sind. Um 9 Uhr haben wir Familienbesprechung mit meiner Frau, meiner Tochter und meinem Schwiegersohn. Wir vier führen das Geschäft. Jeder hat eine andere Abteilung. Um 10 Uhr öffnet der Laden und ich begrüße dann immer die ersten Kunden. Danach führe ich Gespräche mit Außendienstlern oder nehme weitere Termine war. Aber ich gehe auch jeden Tag ein bis zwei Stunden durch den Laden und unterhalte mich mit den Kunden oder beschäftige mich mit den Tieren.

Ihre Zoohandlung ist jetzt ca. 12.000 Quadrametern groß. Planen Sie den Laden noch weiter zu vergrößern?

Nein. Wir können uns nicht vergrößern. Das Grundstück würde das noch hergeben, dass wir noch eine Halle dazu bauen, aber wir haben am Tag knapp 10 000 Besucher und wir brauchen natürlich auch die Parkplätze dafür. Aber vom Grundsatz her müssen wir uns nicht mehr vergrößern, weil mir fallen langsam keine Tierarten mehr ein, die wir noch halten können. Man muss nicht von jedem Tier noch Unterarten haben.

Sie haben die Zoohandlung hier in Duisburg-Neumühl seit 13 Jahren. Was würden Sie machen, wenn Sie die Zoohandlung 2004 nicht eröffnet hätten?

Dann hätte damals wohl als Schlosser gearbeitet. Dazu hätte ich mir ein Zechenhaus mit großem Garten zugelegt und hätte in meiner Freizeit Tiere gezüchtet.

MC-Reporterin Sophie Lamche, Klasse 8, Lessing-Schule, Bochum