Moers. . Die Menschen verbringen immer Zeit im Internet. MediaCampus-Reporter Timon Helmich erörtert die Vor- und Nachteile unseres digitalen Lebens.

Alle Straßen sind leer. Jeder sitzt nur noch drinnen und überall blinken Bildschirme auf. Die Internetforen sind überfüllt und der Gemeinschaftssinn ist nur noch in Videospielen vorhanden. Wer könnte heute noch ohne Internetverbindung leben? Gibt es wirklich noch ein Leben ohne die sogenannte „Virtual Reality“?

Einer Umfrage zufolge, die in einer Klasse im Schuljahr 8 durchgeführt wurde, nutzt jeder Jugendliche digitale Medien im Durchschnitt rund drei Stunden pro Tag. Dieser Wert setzt sich aus der Zeit zusammen, die 21 von 22 befragten Mediennutzer am Handy, 13 am Computer, vier am Fernseher, zwei am Tablet oder einer an einer Konsole verbracht haben. Diese fragwürdig genutzte Zeit wirft natürlich viele Fragen auf. Ist das zu viel oder kann man das noch normal nennen? Tobias Großmann (er benutzt seinen Computer in der Woche bis fünf Stunden am Tag) sagt: „Ich finde es sehr unterhaltend, im Internet zu surfen oder Spiele mit meinen Freunden zu spielen. Dies ist meiner Meinung nach normal und eine moderne Art des sozialen Lebens.“ „Nur bis neun Uhr“, sagen hingegen seine Eltern oft. Sie sind nicht sonderlich begeistert von seinem Hobby. Solche Situationen gibt es sehr häufig in den verschiedensten Haushalten.

Es gibt aber natürlich auch das Gegenstück dazu, die Person die immer draußen ist und mehrere sportliche oder entspannende Hobbys hat. Das ist heute eher die Ausnahme. Für viele ist es aber auch Pflicht, solche Medien zu nutzen. Denn in vielen Jobs sitzen die Angestellten lange im Büro oder programmieren am Computer, müssen Finanzen im Auge behalten etc. Da das aber auch nicht gut für die Gesundheit ist, fordern manche bessere Arbeitsbedingungen für Büroarbeitende. Aber hindert uns dies wirklich am sozialen Leben? Für eine Antwort muss man den Sinn der Medien hinterfragen. Natürlich gibt es Medien, die nur auf Spaß spezialisiert sind, aber es gibt genauso viele, die Firmen unterstützen wollen.

Zum Beispiel für die vorhin angesprochenen Programmierer, gibt es extra Programme mit denen man in verschiedenen sogenannten „Programmiersprachen“ schreiben kann. Dies ist meistens sehr hilfreich. Dipl.-Ing Klaus Helmich bestätigt wie hilfreich ein solches Programm sein kann: „Durch viele Programme erleichtert man sich die Arbeit sehr stark.“ Es gibt hingegen auch Menschen, die mit dem sogenanntem E-Sport ihr Geld verdienen. Hier wird man fürs Computerspielen bezahlt. Es ist mit Fußball vergleichbar: Beim E-Sport gibt es auch Turniere, in denen besonders gute Spieler viel Geld verdienen können.

Aber nicht nur in der Arbeit spielen Medien eine große Rolle. Auch in Schulen ist der Computerraum ein nicht weg zu denkender Inhalt des Unterrichts. Viele Projekte wie Präsentationen oder Referate wären ohne diese Räume unmöglich. Sie werden aber auch als einfache Informationsquelle genutzt. In Fächern wie Informatik ersetzt der Computerraum sogar den Klassenraum. Ohne solche Räume wäre ein Unterricht wie heute unvorstellbar. Es gibt auch schon Schulen, die nur noch mit Tablets oder Computern arbeiten. Manche „Experten“ sagen auch, dass das Lernen an einem Tablet oder anderen Medien viel leichter ist als im Buch, weil man die Sachen berühren kann und so ein räumliches Gefühl aufbaut.

Es gibt natürlich auch einige Nachteile, die digitale Medien mit sich bringen. Das am häufigsten genannte ist der Abbruch von sozialen Kontakten. Denn wenn man nur am Computer sitzt, trifft man sich nicht mehr mit Freunden und unternimmt gemeinsam etwas. Aber es muss nicht immer negativ sein, denn viele Freundschaften entstehen erst durch Spiele, Chaträume oder ähnliches.

Abschließend lässt sich sagen, dass Medien einen nicht wirklich am sozialen Leben hindern, sondern dieses meistens sogar fördern. Nur wenn man sie falsch nutzt, behindert man sich selbst und unterbricht Kontakte mit Freunden oder Familie. Digitale Medien können auch sehr hilfreich oder lehrreich sein. Selbst in der Schule sind sie ein fester Bestandteil des „normalen“ Unterrichts.

Timon Helmich, Klasse 8d, Gymnasium Adolfinum, Moers