Velbert. . MediaCampus-Reporterin Nele Cleve traf den Leiter der Musik- und Kunstschule Velbert Frank Eerenstein. Die Liebe zur Musik zeichnet ihn aus.
Seit dem 1. Juni 2007 ist Frank Eerenstein (53) Leiter der Musik- und Kunstschule Velbert. Bis dahin liegt ein langer Weg hinter ihm. Zuerst wurde er Musikpädagoge, so wie es alle Lehrer an der Musik- und Kunstschule sind. Danach machte er eine Ausbildung zum Instrumentenbauer und absolvierte anschließend noch ein Lehramtsstudium im Fach Musik.
Frank Eerenstein besuchte Kurse bei einer Verwaltungsakademie und unterrichtete als Gymnasiallehrer die Fächer Musik, Latein und Griechisch. „Die Arbeit am Gymnasium ist jedoch nicht das gewesen, was ich mir für mein Leben vorgestellt habe“, gibt Eerenstein zu. Also verließ er die Schule, um zunächst im Senat in Berlin zu arbeiten.
Später wurde Frank Eerenstein stellvertretender Musikschulleiter in Neuköln. Da er sich aber schon seit längerer Zeit neben der Musik auch mit Tanz und Kunst beschäftigt hatte, hegte er schon bald den Wunsch, eine Musik- mit einer Kunstschule zu verbinden. So kam das Angebot der Stadt Velbert wie gerufen. Er konnte sich mit der Leitung der Musik- und Kunstschule Velbert einen lang gehegten Wunsch erfüllen.
Am besten in jungen Jahren anfangen
Neben der Leitung der Schule unterrichtet Herr Eerenstein Klavier und Cembalo. „Es bereitet mir zwar immer wieder große Freude, wenn auch ältere Menschen noch ein Instrument erlernen wollen“, sagt er, „ich finde es aber grundsätzlich leichter, schon im frühen Alter damit zu beginnen. Kinder sind dann noch in der Entwicklung und so können Techniken besser in Erinnerung bleiben.“
Er selbst hat schon im Kindesalter das Klavierspielen begonnen – jedoch nicht so ganz freiwillig. Vielmehr wurde er von seiner Mutter gezwungen, wie er mit einem Augenzwinkern gesteht. Erst nach einem Unfall im Alter von 16 Jahren entwickelte er selbst ein eigenes Interesse und große Freude daran. Diese Freude an der Musik will Frank Eerenstein auch möglichst vielen Kindern und Jugendlichen weitergeben.
JeKi-Projekt bringt neue Musikschüler
Vor seinem Einstieg an der Musik- und Kunstschule besuchten diese etwa 1350 Schüler. Dank des Proejekts „Jedem Kind ein Instrument“(JeKi) hat sich die Anzahl bis heute auf ungefähr 3500 Schüler erhöht. Bereits seit September 2009 wird JeKi an allen Velberter Grundschulen angeboten und erstreckt sich über die ersten beiden Grundschuljahre. Danach wird der Instrumentalunterricht an der Musik-und Kunstschule fortgesetzt.
Dieser Anstieg der Schülerzahlen stellte für die Lehrkräfte aber auch eine neue Herausforderung dar. Mittlerweile haben sich die Schülerzahlen stabilisiert und anfängliche Verunsicherung ist der Routine gewichen, was wieder zu der gewohnt entspannten Atmosphäre zwischen Schülern und Lehrern beiträgt.
Eine innovative Idee: das Drehtürmodell
„Durch die hohen Schülerzahlen können wir aber auch vermehrt besondere Talente entdecken“, betont Frank Eerenstein mit einem glücklichen Lächeln. Bei ganz besonderen Begabungen arbeitet die Musikschule sogar eng mit Hochschulen der Umgebung zusammen und fördert Jungstudien für Musikschüler ab einem Alter von 13 Jahren.
Auch mit den umliegenden Schulen findet eine enge Kooperation statt, die über das JeKI-Projekt deutlich hinausgeht. Derzeit plant die Musik- und Kunstschule zum Beispiel ein Drehtürmodell. Dies bedeutet, dass ein Schüler sogar mal eine Musikstunde im Schulunterricht fehlen darf, wenn er dafür in seiner Freizeit ein Instrument erlernt. Eine sicherlich innovative Idee, wie Eerenstein zugibt.
Im Rahmen der schon langjährigen Zusammenarbeit mit der Realschule Kastanienallee gibt es an dieser Schule schon seit einigen Jahren Bläserklassen. Zudem arbeiten die Schüler der Musik- und Kunstschule in diesem Jahr an dem Projekt „greendrumsVelbert“. Frank Eerenstein versichert: „Auf die Aufführungen im kommenden Jahr bin ich schon sehr gespannt.“
MediaCampus-Reporterin Nele Cleve, Klasse 8a, Gymnasium Langenberg, Velbert