Bochum. Wie läuft der Alltag für eine Heilpraktikerin ab? Diese und mehr Fragen stellt Eric Biermann im Interview mit Susann Rosen.

Wie sieht eigentlich das Leben einer Heilpraktikerin aus? Dieser Frage ist Eric Biermann im Interview mit Susann Rosen nachgegangen.

Eric Biermann: Wie kann ich mir Ihren Alltag als Heilpraktikerin vorstellen?

Susann Rosen: Ich beginne meine Arbeit täglich morgens mit der Verwaltung im Büro. Das bedeutet, dass ich E-Mails meiner Patienten beantworte und diese bei Fragen zurückrufe. Anschließend bereite ich mich kurz inhaltlich auf meine Patiententermine des Tages vor. Glücklicherweise habe ich eine Sprechstundenassistentin, die meine Termine verwaltet. Das nimmt mir schon viel Zeit ab. Ab zehn Uhr beginne ich dann meine Sprechstunde und behandle meine Patienten.

Wie lange sind Sie schon Heilpraktikerin?

Ich bin seit 2007 in eigener Praxis selbstständig tätig.

Wie kamen Sie zu diesem Beruf?

Nach dem Abitur habe ich zunächst Rechtswissenschaften und Romanistik studiert, merkte jedoch schnell, dass dieses berufliche Feld mich inhaltlich nicht erfüllte. Da ich mich schon vor dem Abitur viel für Alternative Heilkunde und ganzheitliche Medizin interessierte, kam ich über eine befreundete Kollegin schließlich so doch zum Studium der Osteopathie und wurde Heilpraktikerin mit großer Begeisterung.

Aus welchen Gründen besuchen Patienten Ihre Praxis?

Meine Praxis ist in mehrere Schwerpunktbereiche aufgeteilt: Osteopathie, Frauen- und Kinderheilkunde sowie Kinderwunschtherapie. Viele Patienten wünschen eine Behandlung mit Osteopathie zum Beispiel bei Rückenproblemen oder chronischen, organischen Erkrankungen. Es kommen auch viele Schwangere und Mütter mit ihren Säuglingen zu mir, weil zum Beispiel nach der Geburt Beschwerden aufgetreten sind. In der Kinderwunschtherapie unterstütze ich Paare auf ihrem Weg ein Kind zu bekommen.

Was bereitet Ihnen am meisten Freude bei der Ausführung ihres Berufes?

Wenn ich Paaren helfen kann ihren größten Wunsch zu erfüllen: ein Baby zu bekommen und sie so eine Familie werden. Auch ist es immer wieder schön, ganze Familien über viele Jahre zu begleiten, besonders den kleinen wie auch großen Leuten wieder zu mehr Gesundheit zu verhelfen. Ich bin wirklich sehr dankbar für meinen Beruf. Es macht mir täglich immer wieder viel Spaß im Kontakt mit meinen Patienten zu stehen.

Sie haben einen 13-jährigen Sohn und eine 2-jährige Tochter. Wie lässt sich Ihr Beruf mit Ihrer Familie vereinbaren?

Ich habe das große Glück meinen Beruf den Bedürfnissen meiner Familie entsprechend gestalten zu können. Mein Sohn ist tagsüber in der Schule und meine kleine Tochter wird bis zum Nachmittag in einer Kita betreut. Durch die Unterstützung der Oma kann ich auch an zwei Nachmittagen Patienten betreuen, während sich auch meine Kinder gut aufgehoben fühlen, was mir sehr wichtig ist.

Eric Biermann, Klasse 8b, Schiller-Schule Bochum