Recklinghausen. . Wer ihnen auf Messen begegnet, traut meist seinen Augen nicht. Julia Butz und Monja Schöning erklären, was es mit dem Verkleidungstrend auf sich hat.

Der Begriff „Cosplay“ setzt sich aus den Worten „Costume“ und „Play“ zusammen und bedeutet so viel wie „Kostümspiel“. Dabei versucht man, Charaktere aus Anime, Filmen, oder Computerspielen so detailliert wie möglich widerzugeben.

Dieser Trend ist nicht mit Karneval in Verbindung zu bringen, zwar „verkleidet“ man sich auch, doch die meisten der Cosplayer setzen sich über einen langen Zeitraum mehrere Stunden am Tag hin und fertigen ihr Outfit an. Das tragen sie dann stolz auf Conventions, wie zum Beispiel der Connichi in Kassel, oder sie nehmen sogar an Cosplaywettbewerben teil.

Die drei größten Anime-Conventions in Deutschland sind die Connichi in Kassel, die laut Veranstalter in diesem Jahr rund 26.000 Besucher zählte, die DoKomi in Düsseldorf mit rund 20.000 Besuchern und die Animagic in Bonn mit knapp 15.000 Besuchern.

Um das Outfit des Charakters so originalgetreu wie möglich zu treffen, greifen sie auf viele verschiedene Materialien zurück. Das beliebteste Material für z.B. Rüstungen, heißt Worbla. Das ist ein thermoplastisches Material, welches sich unter Hitzeeinfluss verformt und somit beliebige Formen annehmen kann.

In Deutschland findet seit 2007 jährlich die Deutsche Cosplaymeisterschaft statt. Hierbei versuchen die Cosplayer bei einem kurzen Auftritt, den Charakter einer Figur in Aussehen und Verhalten so originalgetreu wie möglich darzustellen. Zugelassen wird man als Teilnehmer erst mit 16 Jahren. Die Jury bewertet dabei in vier Kategorien: Ähnlichkeit des Kostüms mit der fiktiven Figur, Machart des Kostüms, Präsentation auf der Bühne und Reaktion der Zuschauer.

Cosplay ist an kein bestimmtes Datum gebunden, man kann die Kostüme tragen, wann man möchte.

MediaCampus-Reporterinnen Julia Butz und Monja Schöning, Klasse: BVB allgemein, Bildungszentrum des Handels e.V. III, Recklinghausen