Essen. Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte ergreift das Kraftfahrt-Bundesamt jetzt harte Maßnahmen: VW muss die betroffenen Autos zurückrufen.

Im Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte zwingt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Volkswagen zum Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen. Die von VW vorgeschlagene freiwillige Reparatur lehne die Zulassungsbehörde ab.

Stunden nach der Anordnung aus Flensburg gab Volkswagen am späten Donnerstagnachmittag bekannt: Der Konzern ruft europaweit rund 8,5 Millionen Diesel-Fahrzeuge zurück – 2,4 Millionen davon entfallen auf Deutschland. Es ist der größte Rückruf in der Firmengeschichte.

Bisher war von weltweit 11 Millionen Dieselautos die Rede

Bisher war von weltweit insgesamt rund 11 Millionen betroffenen Dieseln die Rede gewesen, in denen die fragliche Software steckt. Das KBA wertet die VW-Software als "unzulässige Abschalteinrichtung". Das sehen die Behörden in den USA ähnlich, wo der Skandal begonnen hatte.

Die Rückrufaktion sei für jeden Halter verpflichtend, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag in Berlin. Die betroffenen Dieselfahrzeuge müssen alle ausnahmslos zur Nachbesserung in die Werkstatt. Auch der behördlich angeordnete Weg in die Werkstatt werde sich bis weit ins Jahr 2016 ziehen. Die betroffenen Autofahrer müssen nicht aktiv werden, sie bekommen demnächst Post. In den Schreiben wird das weitere Vorgehen erklärt.

KBA-Chef weist Vorwürfe zurück

KBA-Chef Ekhard Zinke hatte Vorwürfe, seine Behörde sei in Teilen mitverantwortlich für den Abgas-Skandal, zurückgewiesen. Sie habe von den Manipulationen bei Millionen Dieselwagen nichts wissen können. Es liefen inzwischen auch Tests anderer Modelle. (rtr/dpa)