Witten. Die Zahl überschuldeter Menschen ist entgegen dem Landestrend im EN-Kreis und in Witten leicht gestiegen. Allerdings nicht in jedem Stadtteil.
In Witten gibt es mehr Menschen, die ihre Rechnungen über einen längeren Zeitraum nicht bezahlen können. Das geht aus dem aktuellen Schuldneratlas NRW der Unternehmensgruppe Creditreform hervor. Gleichzeitig gibt es einen Stadtteil, in dem sich die Schuldnerquote verbessert hat.
In Witten liegt diese Quote bei 11,4 Prozent – und damit leicht über dem Wert aus dem Vorjahr. 2023 waren elf Prozent der erwachsenen Stadtbevölkerung überschuldet. Das entspricht 8784 Wittenerinnen und Wittenern, die älter als 18 sind.
Hattingen und Wetter stehen besser da als Witten
Die Nachbarstädte Hattingen und vor allem Wetter stehen besser da, obwohl auch dort die Schuldnerquote binnen Jahresfrist gestiegen ist. In Wetter kletterte sie von 7,8 auf 8,1 Prozent, in Hattingen von 8,3 auf 8,6 Prozent und im ganzen EN-Kreis von 9,4 auf 9,7 Prozent.
Creditreform wertet die Daten seit 20 Jahren für den NRW-Schuldneratlas aus. Seit der ersten Erhebung im Jahr 2004 hat sich die Situation in den Stadtteilen Annen und Mitte verschlechtert. In Annen nahm die Überschuldung um genau 1,51 Prozent und in der Stadtmitte um 1,46 Prozent zu. Allerdings hat Creditreform auch gute Nachrichten. In Stockum sank die Überschuldung um 1,6 Prozent.
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Der Dortmunder Creditreform-Chef Wolfgang Scharf, erklärt den Begriff Überschuldung so: Verschuldete können ihre fälligen Zahlungsverpflichtungen auf Dauer nicht begleichen. Zugleich habe diese Personengruppe weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Deckung ihres Lebensunterhalts, heißt es weiter.
In Witten bieten die Diakonie Mark Ruh und die Verbraucherzentrale Schuldnerberatung an. Die Caritas am Marienplatz 2 kann Menschen mit wenig Geld zumindest mit einer Sozialberatung helfen. Der Kontakt hier: Mail an klaus-gebhart@caritas-witten.de.
Höhere Einkommen und bewusster Konsumverzicht
Wie kommen Menschen raus aus der Schuldenfalle? Nach Angaben von Creditreform-Geschäftsführer Scharf tragen höhere Einkommen und bewusster Konsumverzicht dazu bei, dass Verschuldete Verbindlichkeiten abbauen können. NRW-weit gebe es den Trend, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher aktiv ihre Schulden tilgen. Sie profitieren laut Creditreform in doppelter Hinsicht davon: Die finanzielle Last der Betroffenen Personen sinkt. Zugleich würden sie möglichen künftigen Zinssteigerungen vorbeugen, heißt es.
Die Creditreform-Unternehmensgruppe arbeitet nach eigenen Angaben vor allem als Wirtschaftsauskunftei und Inkasso-Dienstleister.
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