Witten. Wirte in Witten suchen weiterhin verzweifelt nach Personal. Dabei braucht es gerade zur Winterzeit jede helfende Hand. Gastronomen erzählen.
Ein knusprig zubereiteter Gänsebraten zur kälteren Jahreszeit oder die Pizza vom Lieblingsitaliener: Die Weihnachtssaison steht an, eine lukrative Zeit für Restaurants auch in Witten. Dafür ist ausreichend Personal zwingend nötig. In einigen Betrieben macht sich der Mangel nun besonders bemerkbar.
Das Problem besteht gerade in der Gastronomie bekanntlich schon länger, vor allem seit der Corona-Pandemie. Nun drohen neben der chronischen Unterbesetzung auch noch Krankheit und Urlaub der wenigen Mitarbeitenden weitere Löcher in den Schichtplan zu reißen. „Wir suchen in allen Abteilungen“, sagt Karsten Laux, der in seinem Restaurant Jever Krog im Herbede zwischen Küche, Theke und Tischen rotiert.
Schon seit Covid sei die Personalsituation angespannt, so Laux, die Suche nach Aushilfen und Angestellten schwierig. „Ich weiß nicht mehr, wo ich suchen soll.“ Die Gründe, warum viele keine Lust mehr auf Kochen oder Kellnern haben, sind vielfältig. „Viele wollen nicht für das Geld oder am Wochenende arbeiten“, sagt der Wirt vom Jever Krog. Diejenigen, die sich bewerben, hätten häufig keine Erfahrung in der Gastronomie. Um seine zwei neuen Aushilfen sei er zwar froh, aber auch bei ihnen handele es sich um ungelernte Kräfte. „Wir müssen ihnen alles von Grund auf beibringen. Die fangen gerade damit an, einen Teller abzuräumen.“
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Aushilfen gesucht: Jever Krog hofft auf Unterstützung
„Bald stellt sich noch eine Person vor“, gibt Laux die Hoffnung auf neue Kräfte nicht ganz auf. Wobei auch die Zusage einer möglichen Mitarbeiterin kein Garant für eine Einstellung sei. „Trotz Zusage und zeitintensiven Bewerbungsgesprächen erscheinen die Menschen teilweise nicht einmal.“ Andere wollten nur schwarz arbeiten oder kündigten nach zwei Wochen wieder. „Einer hat gesagt, er will am Wochenende lieber feiern gehen.“
„Einer hat gesagt, er will am Wochenende lieber feiern gehen.“
Die dünne Besetzung gleichen der Inhaber und sein Team zwangsläufig selbst aus. „Wir haben fast keinen freien Tag.“ Und das gehe nicht spurlos an ihm vorbei, gesteht der Jever-Krog-Betreiber. „Nach 60 bis 70 Essen am Wochenende ist man durch und fällt einfach tot ins Bett.“ Auf die anstehende Winterzeit blicke er daher auch mit Bauchschmerzen. „Man plant von Tag zu Tag.“ Dennoch mache er weiter.
Erst letztes Jahr hat Laux seinen Vertrag verlängert. „Ich habe Spaß an meinem Job.“ Auch in Sachen Personal bleibt er optimistisch. „Wir hoffen auf ein schönes Team.“ Dazu gibt es inzwischen auch wieder allen Anlass. Denn in der Küche hat der Jever Krog mittlerweile eine Aushilfe gefunden, die den Chef und seine Köchin unterstützt, ein „fleißiger“ 26-jähriger Mann.
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Mit seinen Sorgen ist der Herbeder Gastronom Laux nicht allein. Der Akropolis-Grill hat zum Beispiel ebenfalls Probleme, professionelles Personal zu finden. „Viele wollen als Fahrer arbeiten. Aber wir brauchen auch Menschen, die Ahnung von Verkauf und Service haben“, sagt ein Mitarbeiter des Imbisses. Momentan decken zwar Familienmitglieder den Bedarf, doch den Service musste das Lokal trotzdem reduzieren.
Anderswo hat sich die Personalsituaion aber auch wieder entspannt, zum Beispiel in Haus Crämer in Stockum. „Ich habe Glück gehabt und bin versorgt“, sagt Inhaber Jürgen Crämer. Hat er vor wenigen Monaten noch in jedem Bereich gesucht, habe er nun Aushilfen wie Festangestellte für Küche und Service gefunden. Ähnlich geht es der Trattoria Pavarotti am Rathausplatz, die über Jahre händeringend und doch vergebens um geeignete Leute geworben hat. Mittlerweile seien sie endlich ausreichend besetzt. „Wir hören von vielen Kollegen, dass sie verzweifelt sind“, sagt eine Mitarbeiterin am Telefon.
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