Witten. Die Otto-Schott-Schule in Witten soll einen Neubau bekommen. Nun könnte aber Wittens Bergbauvergangenheit das Projekt einholen. Was bekannt ist.
Die Schülerinnen und Schüler der Wittener Otto-Schott-Gesamtschule sollen im Sommer 2028 einen Neubau beziehen. Das Gebäude soll auf dem Gelände am Viehmarkt entstehen und somit dort, wo bis jetzt noch die auslaufende Realschule steht. Nun fragt die SPD nach Bergbauschäden. Sie hat eine entsprechende Anfrage an Bürgermeister Lars König gestellt.
König verweist laut Fraktion in einer Stellungnahme auf ein Gutachten vom vergangenen Jahr, wonach es Hinweise auf entsprechende Risiken gebe. So wurde unter dem südlichen Teil des Realschulgrundstücks früher Kohle abgebaut. Das sei so auch dokumentiert.
Wittener SPD spricht von 170.000 Euro an Mehrkosten
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es darüber hinaus einen noch nicht dokumentierten Kohleabbau in weiteren Bereichen des Grundstücks gegeben habe, heißt es in der Antwort Königs weiter. Die alten Schächte der damaligen Bergbauzugänge könnten die Stabilität der Grundstücksoberfläche somit beeinträchtigen. „Immerhin liegen sie jedoch nicht in dem Bereich, auf dem gebaut werden soll“, sagt SPD-Ratsmitglied Holger Jüngst.
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Ein Gutachter habe der Stadt bereits empfohlen, weitere Bohrungen vorzunehmen, um die Untergrundverhältnisse vorab zu erkunden. „Wenn dabei oberflächennahe Hohlräume oder instabile Bereiche gefunden werden, müssen sie natürlich verfüllt werden, bevor die neue Gesamtschule gebaut werden kann“, sagt Christoph Malz, schulpolitischer Sprecher der SPD. Laut Fraktion wäre dann mit Mehrkosten von etwa 170.000 Euro zu rechnen. Bislang waren für den Neubau 42,8 Millionen Euro veranschlagt.
Auch beim Berufskolleg gab es ähnliche Probleme
Ähnliche Probleme sind in der Vergangenheit bereits bei der Sanierung des Berufskollegs an der Husemannstraße aufgetreten. Die aufwendigen Untersuchungen und Verfüllungen verursachten dort Zusatzkosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro. Die Stadt will die Untersuchung des Untergrunds an der Otto-Schott-Schule in Auftrag geben, wenn ein Architekturwettbewerb abgeschlossen ist.
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