Witten. Die schillernde Persönlichkeit, die eigentlich ein Mann ist und Chris heißt, kämpft mit Angst und Anfeindungen. In Witten fühlt sie sich aber pudelwohl.
Mögen muss man es nicht, wenn die Drag Queen Aria Viderci mit ihrer schillernden Persönlichkeit auftritt. Sie ist eigentlich ein Mann namens Chris. Ausgestattet mit Perücke, Schminke, zehn Strumpfhosen und extrovertierten Outfits bekommt sie durchaus Anfeindungen zu spüren für das, was sie darstellt. Doch auf dem Wiesenviertelfest in Witten hat sich ihre polarisierende Kunstfigur pudelwohl gefühlt. Das liegt besonders an den Anstrengungen des Veranstalters, der mit extra Regeln und einem Awareness-Team dafür sorgt, dass jeder Mensch das Stadtfest so genießen kann, wie er oder sie ist.
Die vier goldenen Regeln
„Wenn ich sonst öffentlich in der Stadt so herumlaufen würde, hätte ich extrem Angst. Gerade in Gelsenkirchen, wo ich herkomme“, sagt die Drag Queen. Bei ihrer Show auf der Bühne in Witten hat sie zum Beispiel eine Stripeinlage oder einen Spagat hingelegt, was bei den Zuschauern für eine tolle Stimmung sorgte und gut ankam. Wie sehr ihr die vier großen Regeln des Stadtfestes ein persönliches Anliegen waren, war gut daran erkennbar, dass sie diese auf der Bühne extra betonte und deren Wichtigkeit unterstrich. Der Veranstalter hat Plakate ausgehängt, wo Verhaltensregeln draufstehen: Das Consens-Prinzip („Nur ja heißt ja“), keine Diskriminierung, Definitionsmacht (in übergriffigen Situationen entscheiden die Opfer selber, wie sie das Geschehen bewerten) sowie die Regel „Lass dein Shirt an“.
„Wenn ich sonst öffentlich in der Stadt so herumlaufen würde, hätte ich extrem Angst, gerade in Gelsenkirchen, wo ich herkomme. Hier fühle ich mich sicher und geborgen.“
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„Hier fühle ich mich sicher und geborgen. Die Leute sind super drauf. Und dass ein Fest so ein Konzept und ein Awareness-Team hat, ist super. Für mich ist das ein Safe-Space“, sagt Aria Viderci, die es auch anders kennt. Zwar habe sie bis jetzt noch Glück gehabt und richtig schlimme Vorkommnisse sind ihr erspart geblieben. „Aber auf dem Weg zum CSD nach Gelsenkirchen wurde ich mal blöd angemacht. Auch Schwuchtel wurde ich mal genannt oder manchmal merke ich, dass die Leute mich filmen“, sagt sie.
Die helfenden Menschen in Pink
Das Awareness-Team bestand aus zehn Personen in pinken Westen, die sich um das Wohlergehen alle Besucher und Besucherinnen gekümmert haben. So konnten zum Beispiel Menschen im Rollstuhl das Stadtfest genauso erleben wie Menschen ohne körperliche Einschränkungen.
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Das alles führte dazu, dass sich auch Menschen wie die Drag Queen Aria Viderci auf dem Wiesenviertelfest wohlfühlen und sicher fühlen konnte.