Witten. Zum Kita-Start warten in Witten noch 400 Kinder auf einen Platz. Gleichzeitig sind aber auch noch einige Angebote frei. Was Eltern tun können.

Am Donnerstag (1. August) startet das neue Kita-Jahr. 3351 Jungen und Mädchen aus Witten werden dann wieder regelmäßig eine Kindertagesstätte besuchen. Doch einige werden auch zu Hause bleiben müssen - obwohl ihre Eltern sie eigentlich für die Betreuung angemeldet haben. Denn noch immer fehlen in der Ruhrstadt hunderte Plätze. Gleichzeitig sind zum Start noch einige Betreuungangebote frei: in den Kitas und bei Tagespflegepersonen.

„Wir nähern uns den 400 an“, sagt Heiko Müller vom Jugendamt. Gemeint sind damit Mädchen und Jungen, die bislang als „unversorgt“ gelten, also keinen Platz in einer Kita für das aktuelle Jahr erhalten haben. Die Zahl an sich ist immer noch hoch. Dennoch ist der Experte für Kita-Fragen recht zufrieden. Schließlich gingen vor einem Jahr noch rund 100 Kinder mehr leer aus. „Wir haben immer noch einen Mangel an Plätzen. Aber die Lage war schon deutlich angespannter als jetzt.“

33 Kinder mit dringlichem Bedarf warten auf einen Kitaplatz in Witten

Vor einem Jahr suchten zu diesem Zeitpunkt von den 500 noch als unversorgt geltenden Kindern mehr als 50 Kinder noch ganz dringend nach einer Kita. In diesem Jahr sind es 33. Der Großteil von ihnen, 24 Jungen und Mädchen, sind über drei Jahre alt. Neun Kinder sind noch unter drei. Gleichzeitig sind aktuell (Stand Dienstagmorgen) zwölf Plätze in den städtischen Einrichtungen noch frei. Gemeinsam mit den verschiedenen Trägern der Kitas versucht das Jugendamt nun, diese zu vermitteln.

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Doch wie kann es überhaupt sein, dass noch Plätze frei sind, wo doch noch so viele Kinder warten? „Die Lage hat sich scheinbar entspannt“, sagt Heiko Müller dazu. „Eltern lehnen auch mal einen Platz ab, der ihnen angeboten wird.“ Manchmal passen aber auch die angemeldeten Kinder nicht mit der vorhandenen Altersstruktur des Kindergartens zusammen.

Deutlich zu Buche schlägt mit dem neuen Kita-Jahr die Kita Fröbelhaus, die endlich an ihrem eigentlichen Standort an der Pferdebachstraße eröffnet. 53 zusätzliche Betreuungsplätze sind so auf einen Schlag dazugekommen.

Die Kita Fröbelhaus an der Pferdebachstraße in Witten öffnet am 1. August 2024 ihre Türen.
Die Kita Fröbelhaus an der Pferdebachstraße in Witten öffnet am 1. August 2024 ihre Türen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Jugendamt legt Fokus auf Vorschulkinder

Ein besonderes Augenmerk bei der Platzvergabe hat das Jugendamt auf Vorschulkinder gelegt. „Von ihnen konnten wir sehr sehr viele unterbringen“, zeigt sich Müller zufrieden. Rund 40 haben über die reguläre Vergabe einen Platz bekommen und werden so zumindest ein Jahr lang die Kita besuchen, bevor sie eingeschult werden - und dort auch wichtige Kompetenzen für ihre Schullaufbahn erwerben.

In weiteren zehn Fällen ist das Jugendamt selbst auf die entsprechenden Familien zugegangen und hat so aktiv daran mitgewirkt, dass auch diese Kinder vor ihrer Einschulung eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen werden.

Viele neue Plätze in 2025

Sehr zuversichtlich blickt Heiko Müller von der Stadt auf das kommende Jahr. Dann soll die Kita Durchholz in die umgebaute Schöpfungskirche umziehen und sich damit von drei auf sechs Gruppen vergrößern.

2025 will auch die St.-Elisabeth-Gruppe eine neue Kita im Neubau der Wohnungsgenossenschaft Witten an der Bergerstraße eröffnen. Und die Kita Buchholz soll im Bestand erweitert werden. „Das gibt Grund für Optimismus“, sagt Müller.  

Wer ein Kind unter drei Jahren hat, für den kommt auch eine Tagesmutter oder ein Tagesvater in Frage. Rund 330 Plätze dieser Art gibt es in Witten. Und auch hier gibt es gute Nachrichten: Noch sind in Witten 40 davon frei. Derzeit gebe es viel Bewegung, sagt Axel Reuter, bei der Awo im EN-Kreis für die Kindertagespflegestellen in Witten und Gevelsberg zuständig.

Einige Tagesmütter würden altersbedingt aufhören, neue in den kommenden Wochen starten. In der Tagespflege kommt es sehr darauf an, dass es individuell passt. Dennoch sei auch hier die Lage entspannter als im Vorjahr. „Wir können den Eltern mehrere Angebote zur Auswahl machen“, sagt der 52-Jährige.

>>> Wer aktuell noch einen Betreuungsplatz für sein Kind braucht, kann sich an die Hotline der Stadt wenden (02302-581-5335) oder sich bei der Awo (nur U 3-Plätze) melden (02302-956207-0).

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