Witten. Das Maschinchen Buntes öffnet wieder. Wie Wittens Kultkneipe die Pandemie überstanden hat und wie es nun weitergeht, das erzählt Wirt „Ede“ hier.
„Geschlossen, geschlossen, geschlossen.“ So sah der Terminkalender auf der Homepage noch im September aus. Doch damit ist es jetzt vorbei. Das Maschinchen Buntes öffnet nach der Corona-Pause wieder. Am Freitag, 1. Oktober, geht es los in Wittens Kultkneipe, die vor elf Jahren aus einer privaten Kulturinitiative entstanden und heute ein Verein ist. Wirt Reinald Assheuer (63), besser bekannt als „Ede“, spricht über die Zwangspause, seine Stammgäste und echte Liebe.
Willkommen zurück im Kulturbetrieb. Was ist zur „Wiedereröffnung“ denn geplant?
Ede Assheuer: Die Guntram Leuchtkäfer Bluesband kommt. Die machen Chicago-Blues mit deutschen Texten, die sehr lustig sind. Die Bandmitglieder kommen aus Herne und Castrop, also mitten aus dem Pott und so sind auch die Texte. Um 19 Uhr ist Einlass, um 20 Uhr geht’s los. Also wie immer.
Trotzdem ist einiges anders. Wie geht ihr mit Corona um?
Bei uns gilt die 2G-Regel. Es dürfen also nur Geimpfte und genesene Gäste rein und davon maximal 50. Normalerweise waren bis zu 120 Leute da. Aber wir haben uns entschieden, das zu begrenzen. Unser Klientel ist ja schon ein bisschen älter. Da wollen wir besonders vorsichtig sein. Übrigens gilt auch für die Auftretenden und unsere Servicekräfte die 2G-Regel. Masken müssen die Gäste aber nicht tragen. Das haben wir mit dem Ordnungsamt abgeklärt.
Wittens Kultkneipe setzt auf bekannte Formate
Wie geht es mit dem Programm weiter? Sind beliebte Formate wie das Kneipenquiz oder die Blues-Session noch dabei?
Wir haben grundsätzlich montags, donnerstags und freitags geöffnet. Der Rest sind Ruhetage. Es ist dann aber auch möglich, das Maschinchen privat anzumieten. Und, ja, bekannte Formate gibt es weiterhin. Montags bleibt der Mitmach-Tag, zum Beispiel mit Karaoke. Donnerstags gibt es eher Wortprogramme. Dazu zählen Ratespiele wie „Kopfball“ und das Kneipenquiz. Abwechselnd finden donnerstags aber auch Liedermacherabende statt. Da gucken wir, das vor allem Leute mit eigenen Songs auftreten und nicht so viel gecovert wird. Der Freitag steht für Bandauftritte und Disco. Der Oktober ist durchgeplant. Das ging schnell. Alle wollen wieder auf die Bühne. Ich auch.
Im vergangenen Jahr wäre euer Zehnjähriges gewesen, das ihr aber wegen Corona nicht richtig feiern konntet. Wird das nachgeholt?
Wir feiern den elften Geburtstag am Sonntag, 31. Oktober, mit „Claptonmania“, d e r Eric-Clapton-Coverband aus Hameln. Die war schon dreimal bei uns. Und hinterher ist noch Disco mit DJ Heinz Lappe.
Gäste unterstützen ihre Lieblingskneipe
Offenbar hat das Maschinchen also die Pandemie einigermaßen überstanden?
Am 13. März 2020 mussten wir das erste Mal schließen. Dann hatten wir vom 18. September bis 31. Oktober geöffnet. Und dann war wieder Schluss. Das war richtig schlimm. Natürlich haben wir die Förderung bekommen, sonst hätten wir wohl dicht machen müssen. Nun freuen wir uns, dass es wieder losgeht, und sorgen uns gleichzeitig, dass noch mal ein Lockdown kommt. Aber das geht ja allen so. Danken möchte ich den vielen Spendern, die uns finanziell unterstützen, damit wir durchhalten. Manche haben einen Dauerauftrag über zehn oder 20 Euro eingerichtet. Das ist echte Liebe.
Wie habt ihr die Zwangspause genutzt? Habt ihr das Maschinchen renoviert?
Mir war schon arg langweilig. Nein, im Ernst, das Maschinchen ist ja nicht unser Haupterwerb. Ich bin im richtigen Leben Unternehmensberater im IT-Bereich und hatte halt ein bisschen mehr Freizeit. In der Kneipe ist alles beim Alten. Den Vintage-Look und das Schummrige wollten wir nicht verändern. Das ist es ja, was die Gäste so mögen. Ich hatte mal vorgeschlagen, alles bunt zu streichen. Kam nicht gut an.
Weitere Infos zum Programm unter maschinchen-buntes.de