Witten. Viel zu wenig ist über die Geschichte der „Gastarbeiter“ in Witten bekannt. Das muss man ändern, denn die Zeitzeugen leben noch. Ein Kommentar.
Mit unserer nun endenden Serie über das Leben der „Gastarbeiter“ haben wir Geschichten erzählt, die fast nie zu hören sind. Tatsächlich gibt es kaum Dokumente, die belegen, wie das damals war, als die italienischen oder türkischen Menschen über die Anwerbeabkommen nach Witten kamen, um im Weichenwerk oder anderen Industriebetrieben zu arbeiten. Sie waren einfach da. Wie viele es waren? Dazu hat nicht einmal das Stadtarchiv konkrete Angaben. Die Zahl wurde nie erfasst. Als Kenngröße: In einem Verwaltungsbericht von 1963 ist die Rede von etwa 700 „Gastarbeitern“.
Für uns war es schwierig, Menschen zu finden, die von ihrer Anfangszeit in Witten erzählen wollten. Noch schwerer war es, an historische Bilder zu kommen. Weder haben die Firmen, die wir angefragt haben, ihre damaligen Arbeitskräfte fotografiert. Noch besaßen die Interviewten Privatbilder. Dabei sind es ihre Geschichten wert, gehört zu werden – allein angesichts der Tatsache, dass in Witten und im Ruhrgebiet heute zu Tausenden die Nachfahren der einstigen „Gastarbeiter“ leben und sie ein großer Teil unserer Gesellschaft sind. Das wäre doch mal was für den Geschichtsunterricht in der Schule! Schließlich: Noch leben die Zeitzeugen.
+++ Alle Folgen unserer „Gastarbeiter in Witten“-Serie finden Sie hier +++
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