Witten. Eine Ratte spielt die Hauptrolle im Stück des Wittener Brille-Theaters. Es ist Teil des Kultursommers und wird nicht nur Kindern gefallen.

Das aktuelle Theaterstück „Ringa von Rattenau“ des Wittener Brille-Theaters wartet am Montag (9.8.) auf alle Kinder im Kultursommer-Zelt hinter dem Saalbau. Theaterfrau Britta Lennardt hat die Corona-Flaute genutzt, um sich neue Geschichten auszudenken. In dieser spielt eine kleine Ratte die Hauptrolle.

Die Story ist schnell erzählt. Ringa, die adlige Rattendame, will endlich ans Licht und sich nicht länger verstecken – obwohl sie weiß, dass ihresgleichen bei den Menschen nicht gerne gesehen ist. Doch sie will der Welt beweisen, dass all diese Vorurteile verkehrt sind. Plötzlich reißt der lustige Musiker Theo sie aus ihren Träumen. Er hockt auf „ihrem“ Kanaldeckel und macht Musik. Sie ahnt nicht, dass sie mit Theo gemeinsam das „Abenteuer Leben“ kennenlernen wird.

Zwei Schauspieler stehen auf der Wittener Bühne

Auf der Bühne stehen die Schauspielerin Tabea Gregory und der Musikpädagoge Nils Teske. Während des Lockdowns konnte das Duo ohne Einschränkungen proben, da beide Künstler in einem gemeinsamen Haushalt leben. Regisseurin Britta Lennardt hat bei den ersten Proben den Darstellern „aufs Maul geschaut“ und den beiden anschließend das Stück auf den Leib geschneidert. „So kommt die Geschichte sehr authentisch rüber“, sagt Lennardt.

Es geht um Anderssein und ausgegrenzt werden und darum, trotzdem nie den Mut zu verlieren. Es geht um Neugier, Phantasie und Unvorhergesehenes. Aber vor allem geht es um Freundschaft und Vertrauen – Erfahrungen, die Ringa und Theo im Laufe des Stücks gemeinsam machen. Es ist ein interaktives Theaterstück – gewürzt mit viel Musik und Tanz. Und es sei durchaus auch was für Große. „Gutes Kindertheater geht auch an Erwachsenen nicht spurlos vorbei“, weiß die Autorin.

Das Bühnenbild ist schlicht: Als Kulisse dienen eine kleine Mauer und ein Kanaldeckel in einer Hinterhofecke. „Wir sind ein mobiles Ensemble“, so die Theaterfrau. „Schnell und ohne Aufwand einsatzbereit.“ Die Premiere der „Ringa von Rattenau“ fand ohne „großen Bahnhof“ bereits Ende Juni im Saalbau statt. Seitdem gab es weitere Aufführungen in Parks, vor Kitas und auf Schulhöfen.