Witten. Endlich dran: Kinder und Jugendliche – auch aus Witten – haben im Impfzentrum den Piks gegen Corona bekommen. Die meisten waren recht entspannt.
Wer am Freitagvormittag (6.8.) auf den Parkplatz des Impfzentrums Ennepetal an der Kölner Straße fährt, sieht gleich eine Warteschlange. Es ist einer der ersten Tage, an dem auch Kinder ihren Piks erhalten – und an dem durchgängig Termine anstehen. 144 sind angemeldet, auch Wittener sind dabei. Außerdem stehen viele Zweitimpfungen auf dem Plan. „Deshalb ist es heute so voll“, sagt Koordinatorin Simone Bolte.
Während am 1. August nur einen halben Tag lang 75 Kinder geimpft wurden, sind es also diesmal fast doppelt so viele, die zwischen 8 und 20 Uhr hier auflaufen. Auch Stefan Bienek (50) aus Witten hat für seinen 14-jährigen Sohn René einen Termin ergattert. Dass Impftermine für Kinder in Ennepetal verfügbar sind, habe er eine Woche zuvor im Internet gelesen und sofort zugeschlagen. „Das ging schnell und war unkompliziert.“
René aus Witten wollte den Piks
Renés Oma sei etwas in Sorge gewesen angesichts dieser Entscheidung. Doch ihm sei die Impfung wichtig gewesen, damit sein Sohn einfach besser durch die Pandemie komme, erklärt der Vater. Dass die Ständige Impfkommission die Kinderimpfungen nicht eindeutig empfiehlt, könne er nachvollziehen: „Sie können ja nichts empfehlen, wozu es noch zu wenig Erfahrung gibt.“ Trotzdem wünsche er sich, dass die Debatte dafür oder dagegen bald beendet werde.
René selbst wollte den Piks, „weil man dann einfach mehr machen kann“. Außerdem sei er froh, wenn die Testerei endlich vorbei sei: „Die stecken häufig das Stäbchen so weit rein.“ Dass der Jugendliche sich nun impfen lässt, sei in seinem Freundeskreis kein großes Thema gewesen: „Viele machen das, deshalb haben alle cool reagiert.“ Die Spritze fand er unspektakulär: „Weh getan hat es nicht.“
Mutter aus Witten vertraut auf die Impfung
Eine Wittener Mutter, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist mit ihrer Tochter (16) ins Impfzentrum gekommen: „Für sie ist es schon die zweite Impfung, denn die über 16-Jährigen waren schneller dran.“ Außerdem müsse bei den Größeren ja kein Kinderarzt anwesend sein, das habe die Sache erleichtert, schätzt sie. Dass die Kommission die Impfung für Kinder nicht klar empfiehlt, ärgere sie sehr, „denn das verunsichert viele Eltern“.
Auch ihre 13-jährige Tochter sei bereits letzte Woche an der Reihe gewesen – bei einem Arzt in Witten. „Meine beiden Töchter wurden mit Biontech geimpft, und ich mache mir keine Sorgen wegen Nebenwirkungen – ich habe Vertrauen in die Impfstoffe.“ So entspannt sieht das auch Alina. „Trotzdem war ich vor der Impfung ein bisschen nervös, aber es war nur ein ganz kleiner Piks und nicht der Rede wert – die Aufregung war also umsonst.“