Witten. Läuft es schlecht mit Corona, könnte das Kulturforum Witten ein Minus von einer Million Euro machen. Worüber sich Jasmin Vogel trotzdem freut.
Der Verwaltungsrat des Kulturforums hat mit nur einer Gegenstimme (Linke) den Wirtschaftsplan 2021 verabschiedet. Jasmin Vogel, Vorständin des Forums, rechnet in diesem Jahr im schlechtesten Fall aufgrund der Pandemielage mit einem Minus von einer Million Euro.
Alles hänge natürlich davon ab, ob und in welchem Umfang Kultur-Veranstaltungen 2021 stattfinden könnten, sagt sie. Beim Wirtschaftsplan sei man davon ausgegangen, dass alles durch Corona ausfallen müsse - „ein Worst-Case-Szenario“. Die höchsten Einnahmeausfälle gebe es beim Saalbau und der städtischen Musikschule. Ein Teil des Personals des Kulturforums sei weiterhin in Kurzarbeit. Wie es mit dem städtischen Kulturbetrieb in den nächsten Monaten weitergeht, dazu wagt die Chefin des Kulturforums angesichts der sich ausbreitenden Corona-Mutationen keine Prognose.
Freie Kulturszene Witten wird mit 50.000 Euro vom Kulturforum unterstützt
Jasmins Vogels gute Nachricht für die freie Wittener Kulturszene: Deren Förderung wird in diesem Jahr auf 50.000 Euro verdoppelt. Natürlich sei dies „am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. Die Theatergemeinde Volksbühne, deren Veranstaltungen in normalen Zeiten im Saalbau stattfinden, kann 2021 mit einer Förderung von 55.540 Euro planen - rund die Hälfte dessen, was der Verein bislang vom Kulturforum im Jahr erhielt. Jasmin Vogel betont, man könne keine Veranstaltungen unterstützen, die derzeit ausfallen müssten. Was Freunde des Märkischen Museums freuen dürfte: Sollte dieses öffnen dürfen, müssen Besucher ab Mitte des Jahres dort keinen Einritt zahlen.
Vogel weist daraufhin, dass das Kulturforum in Corona-Zeiten „extrem viele Förderanträge“ gestellt habe. Der Bund habe für dieses Jahr bereits 100.000 Euro zugesagt, mit der das Saalbau-Programm unterstützt werden soll, wenn in Wittens guter Stube wieder Zuschauer Platz nehmen dürfen. Auch die freie Wittener Kulturszene habe sich um Fördermittel bemüht. „Auch für sie wurde schon einiges bewilligt“, freut sich Jasmin Vogel.