Witten. Ausstellung „Starke Kinder- Starke Bilder“ des Fotoclubs ObjektivART’96 zeigt die während des jährlichen Ferienspiele-Projektes entstandenen Bilder. Den Kindern hat es sichtlich Spaß gemacht.
Man könnte meinen, hier sind Profis am Werk. Geschickt rücken Laura und Caro mich ins richtige Licht. Anne hat die Kamera schon im Anschlag, während Ina dafür sorgt, dass auch die Mütze richtig sitzt. Dann wird geknipst, was das Zeug hält.
„Es hat richtig Spaß gemacht“, erzählen Laura (15) und Caro (14) mit leuchtenden Augen vom Projekt „Entdecke die Studiofotografie“. Im Rahmen der diesjährigen Wittener Ferienspiele haben sie mit zehn anderen Kindern ein Wochenende lang in die Welt der Fotografie hineingeschnuppert.
Ob vor oder hinter der Linse, die Kinder haben alles selbst gemacht, erzählt Holger Hänsch. Der 47-Jährige ist Vorsitzender des Fotoclubs ObjektivART’96. Gemeinsam mit seinen Clubmitgliedern hat er das Ferienprojekt organisiert. „Wir wollen den Kindern in den Ferien etwas bieten“, sagt Holger Hänsch. „Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?“
In der Tat. Mit 25 Bildern ist eine Auswahl aus insgesamt 1500 entstandenen Schnappschüssen ausgestellt. Eines fällt auf: auf den Bildern sind fast nur Mädchen zu sehen. Holger Hänsch lacht: „Ja, die Jungs sind hier immer in der Unterzahl.“ Der Hang dazu, sich in Szene zu setzen, sei nunmal eher dem weiblichen Geschlecht eigen, meint er augenzwinkernd. „Stimmt schon, fotografiert werden war das Coolste“, bestätigen Laura und Caro.
Bei den Fotos haben die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Bunte Umhänge, Zylinder und andere Kostüme stellte die Ruhrbühne Witten zur Verfügung. Außerdem schleppten die jungen Fotografen alles, was nicht niet- und nagelfest war, aus der Garage des Fotoclubs ins Studio. Die Fotos mit Requisiten haben ihnen am besten gefallen, erzählen Ina (14) und Anne (13): „Wir hätten nie gedacht, dass man mit den einfachsten Mitteln so viel machen kann.“
Die Jugendlichen haben sich einiges einfallen lassen. Auf einem Bild posieren Laura und Caro mit einem bunten Regenschirm. Ein anderes zeigt Ina mit schickem Zylinder auf einer Leiter. Auch Jürgen Fischer, Mitglied des Fotoclubs, ist begeistert von der Kreativität der Kinder: „Die gehen da ganz mutig und unbedarft ran.“ So entstünden manchmal bessere Schnappschüsse als bei einem Profi.
„Naja, Profifotografen sind wir noch lange nicht“, sagen Caro und Laura lachend. Durch das Projekt sei Fotografie jedoch zu einem gemeinsamen Hobby geworden, erzählen die Freundinnen.
Die Begeisterung ihrer Tochter ist auch Liliane und Roman Warzecha nicht verborgen geblieben: „Laura war richtig traurig, dass sie nur einen Tag mitmachen konnte, weil wir dann in den Urlaub gefahren sind.“ Ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sein wollen? „Unbedingt“, rufen Laura und Caro. „Und natürlich gemeinsam!“