Witten. Es gibt das grüne Bändchen für den Weihnachtsmarkt und ein blaues fürs Einkaufen. Dabei sollte die 2G-Kontrolle doch erleichtert werden...
In Sachen Bändchen fürs Shoppen zieht Witten nicht an einem Band. Ab sofort wird ein blauer Papierstreifen am Handgelenk das Einkaufen unter der geltenden 2G-Regel in der Innenstadt zwar vereinfachen und wiederkehrende Kontrollen an der Ladentür überflüssig machen. Doch die meisten Geschäfte in Witten erkennen das Bändchen nicht an – ein echter Bandsalat!
Kaum war die 2G-Anordnung des Landes erlassen, ist die Standortgemeinschaft Witten vorgeprescht. Ihre große Sorge: Im wichtigen Weihnachtsgeschäft könnten die Wittener so genervt sein von den ständigen Kontrollen, dass sie gleich lieber online bestellen. Es wurden also Papierbändchen bestellt, ähnlich denen, die das Stadtmarketing und die Weihnachtsmarkthändler für den Budenzauber ausgeben. Dort gilt gleichfalls die 2G-Regel – und Besucher bekommen ein grünes Band.
Im Ruhrpark gilt ein Stempel für alle Shops
Allerdings wird es nicht, wie von Stadtgalerie-Managerin Babett Arnold erhofft, eine einheitliche Regelung geben, die auch ordnungsbehördlich anerkannt wird. In der Kürze der Zeit haben sich Ordnungsamt, Stadtmarketing und viele Händler nicht auf „ein Bändchen für alle“ einigen können. So ein Prinzip fährt zum Beispiel der Ruhrpark: Dort bekommen Bummelnde nach der ersten Impfausweis-Kontrolle einen Stempel, der anschließend in allen Shops gültig ist. Das zeitraubende Hervorkramen von Handy oder Impfpass und Personalausweis am Ladeneingang entfällt.
Die blauen Papierbändchen der Standortgemeinschaft werden in diesen Geschäften ausgegeben: Kaufhaus Gassmann, Busenfreundin, Genussgalerie Hafer, Maxim Shoes an der Ruhrstraße und in der Stadtgalerie und Intersport, außerdem im Ticketcenter am Rathausplatz. In der Stadtgalerie lassen die großen Filialisten, etwa Saturn oder TK Maxx, das Bändchen beispielsweise nicht gelten und bitten um den Impfnachweis – wie ein Test der Redaktion ergab.
Das Bändchen ist kein Freifahrtsschein
„Wir glauben weiterhin, dass die Bändchen eine gute Lösung für den Einzelhandel sind“, sagt Babett Arnold, die sich neben Angelika Bilow-Hafer von der Genussgalerie für die Bändchen stark gemacht hatte. „Es ist etwas unglücklich, dass Witten sich damit schwertut, eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Das große Problem: Die jeweiligen Geschäfte sind verantwortlich für die Prüfung der 2G-Regel. Gerade große Filialisten sichern sich lieber mit eigenen Kontrollen ab. „Kunden sollten wissen: Das Bändchen ist kein Freifahrtschein, gegenüber dem Ordnungsamt muss man sich weiterhin ausweisen“, so die Centermanagerin.
Die Standortgemeinschaft setzt aber darauf, dass das Bändchen in immer mehr Geschäften Akzeptanz finden wird, auch beim Ordnungsamt und Stadtmarketing. Und dass nach der ersten Charge – die etwa eine Woche halten soll – die nächste Bestellung eine gemeinsame wird.