Witten. Offen mit einer seelischen Erkrankung umzugehen, ist nicht selbstverständlich. Respekt für die Wittener Lokalpolitikerin Bach, die genau das tut.

Dass Elaine Bach die Gründe für ihren Rückzug aus dem Wittener Rat so offen kommuniziert, verdient nur eines: allergrößten Respekt. Denn noch viel zu oft wird über seelische Krankheiten nur hinter vorgehaltener Hand geredet, gelten sie als Zeichen oder Eingeständnis von Schwäche. Dabei sind Depressionen und depressive Verstimmungen längst eine Volkskrankheit. Und eben genau das: eine Erkrankung.

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Manch einer mag eine psychische Krankheit nicht einmal der eigenen Familie gegenüber eingestehen – Bach hat dies nun vor der gesamten Stadt getan. Noch mutiger macht ihren Schritt, dass die Piratenpartei schon zuvor beliebte Zielscheibe von verbalen Angriffen in den sozialen Medien war – was dazu beigetragen hat, den Leidensdruck bei der jungen Politikerin zu erhöhen.

Beleidigungen und Hass prallen eben nicht an jedem Lokalpolitiker ab. Auch wenn es heutzutage leider schon fast zum Amt dazugehört, sich öffentlich anfeinden zu lassen.