Witten. Die Vorwürfe wiegen schwer, es geht um Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Ein Opfer spricht von zwei Gesichtern, die der Täter gezeigt habe.
Im Prozess um Vergewaltigung und sexuelle Nötigung gegen einen 24-jährigen Mann aus Witten hat das Landgericht Bochum am Donnerstag weitere Zeugen gehört. Der Angeklagte hatte die Taten bereits zum Prozessauftakt gestanden.
Zu den sexuellen Vergehen ist es am Arbeitsplatz des Mannes gekommen. Er war als Rettungssanitäter beschäftigt. Küsse in der Umkleide waren offenbar noch das harmloseste. Eine von drei Frauen soll vergewaltigt worden sein, was der Mann ebenfalls zugegeben hat.
In Gesellschaft mehrerer verhielt sich der Wittener ganz normal
Eine heute 23 Jahre alte Frau, eines der Opfer, sagte aus, der Angeklagte habe zwei Gesichter gezeigt. In Gesellschaft mehrerer hätte er sich ganz normal verhalten. Wenn man mit ihm allein gewesen sei, sei es zu einem sexualisierten Verhalten gekommen. Die Tat habe sie sehr belastet und sie leide immer noch psychisch unter dem Übergriff.
Er hatte die Frau geküsst und ihr an die Brust gefasst. Warum sie die Tat erst spät angezeigt habe, wollten die Richter wissen. „Ich war überfordert“, gestand die Zeugin. Der Angeklagte entschuldigte sich im Gerichtssaal bei ihr. Das von seiner Verteidigern gemachte Angebot einer Geldzahlung lehnte sie aber ab. „Ich möchte Gerechtigkeit und dass der Mann bestraft wird.“
Opfer will kein Geld, sondern Gerechtigkeit
Ein weiteres Opfer, eine heute 30-jährige Frau, erhielt 5000 Euro Schmerzensgeld als Täter-Opfer-Ausgleich. Am Donnerstag vereinbarte die Verteidigerin eine weitere Zahlung in Höhe von 2500 Euro mit dem Nebenklage-Anwalt der Frau. Der bisher nicht vorbestrafte Mann hofft weiter auf eine Bewährungsstrafe. Der Prozess wird im Februar fortgesetzt.