Witten. Durch ein Feuer in einem Altreifenlager in Witten ist es zu einer starken Rauchentwicklung gekommen. Die amtliche Warnung ist aber aufgehoben. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.

Ein Großbrand in einem Altreifenlager am Bebbelsdorf 82 in Witten hat die Anwohner in der Nacht zum Mittwoch um den Schlaf gebracht: Kurz nach Mitternacht war das Feuer auf der Gewerbefläche ausgebrochen. Kurz darauf standen die mannnshohen Reifenstapel in Flammen, dunkle Rauchwolken zogen über die Stadt. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Da das Gelände des Altreifenlagers in Witten teils schwer zugänglich ist, haben sich die Löscharbeiten für die Feuerwehr schwierig gestaltet.
Da das Gelände des Altreifenlagers in Witten teils schwer zugänglich ist, haben sich die Löscharbeiten für die Feuerwehr schwierig gestaltet. © Olaf Tampier | Olaf Tampier

Mit zwei Messfahrzeugen des Ennepe-Ruhr-Kreises, die die Feuerwehr geordert hatte, wurden die Schadstoff-Konzentration in der Luft gemessen. Obwohl sie unterhalb der zuständigen Grenzwerte lag, wurde vorsorglich über die Warn-App „Nina“ eine Bevölkerungswarnung herausgegeben: Anwohner in Stockum, Rüdinghausen und Annen sollten wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen halten, am Morgen wurde die Warnung dann erst auf Stockum beschränkt und dann ganz aufgehoben.

Löscharbeiten waren schwierig

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Das Gelände im Wullen war zum Teil schwer zugänglich. Außer den Reifen standen auch Bäume und Baracken in Flammen. Immer wieder kam es zu Verpuffungen, so dass die Rettungskräfte sicherheitshalber Abstand halten mussten. Gut 70 Einsatzkräfte waren vor Ort, bis zum Mittwochmorgen war der Brand dann unter Kontrolle, aber noch immer nicht vollständig gelöscht. Immer wieder loderten Glutnester auf, kurz vor Mittag rückte die Feuerwehr noch einmal aus, um nachzulöschen.

Ihr gelang es in der Nacht aber rasch, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Häuser und das Lager einer Dachdeckerfirma zu verhindern, evakuiert werden mussten die Häuser nicht. Umgeleitet werden musste der Bus der Linie 371 in beiden Richtungen: Statt durchs Bebbelsdorf fuhr er bis zum Vormittag über die Pferdebachstraße.

Der Schaumteppich sah wie Schnee aus

Am Morgen nach dem Einsatz sah es aus, als ob es im Bebbelsdorf geschneit hätte. Der weiße Schaumteppich, den die Feuerwehr versprüht hatte, lag noch lange auf den schwarzen verkohlten Reifen, zog sich über die Böschung bis auf die Fahrbahn. Der stechende Gestank des verbrannten Gummis lag in der Luft. „Ich konnte das gerade gar nicht glauben, als ich herkam“, sagteTomasz Wystyrk, der einen Autohandel in unmittelbarer Nähe des Reifenlagers betreibt, am Vormittag. Er war froh, dass seinen Fahrzeugen hinter dem großen Rolltor nichts passiert war.

So sah es nach dem Brand in einem Reifenlager in Witten aus.
So sah es nach dem Brand in einem Reifenlager in Witten aus. © Olaf Tampier | Olaf Tampier

Wie es zu dem Brand kommen konnte, dazu hat die Kriminalpolizei bereits die Ermittlungen aufgenommen. Aber angesichts des offenen Geländes und der feuchten Witterung steht so viel schon einmal fest, wie Polizeisprecher Volker Schütte betont: „Wir schließen Brandstiftung definitiv nicht aus.“

Polizei bittet um Hinweise

Das Bochumer Brandkommissariat hat die Ermittlungen in Sachen Brandstiftung aufgenommen. Unter 0234 / 909-4110 oder -4441 (Kriminalwache) bitten die Kriminalbeamten um Täter- und Zeugenhinweise.

>> APP NINA WARNT DIE BEVÖLKERUNG

Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, werden Warnmeldungen für Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder Großbrand aber auch Wetterwarnungen verbreitet Die App ist kostenlos für Handynutzer in den entsprechenden Stores herunterzuladen.