Witten. Die Praxen in Witten warten weiter auf den Novavax-Impfstoff. Die Nachfrage wird indes immer größer. Bald könnten die ersten Dosen eintreffen.

Der neue Impfstoff der Firma Novavax lässt weiter auf sich warten. Anfang Februar sollen erste Impfdosen nach Deutschland geliefert werden. Anschließend sollen sie an die Impfstellen im Land und auch an die Praxen verteilt werden. Ein genaues Datum oder eine Mengenangabe gibt es aber noch nicht. In Witten will man das Mittel schnellstmöglich bestellen.

„Es werden immer mehr Patienten, die nach dem Impfstoff fragen“, sagt Ärztesprecher Dr. Arne Meinshausen. Er hofft, dass durch Novavax noch einmal einige Leute mehr den Entschluss fassen, sich impfen zu lassen, die bislang skeptisch waren. Diese würden derzeit auch ganz bewusst sagen, dass sie erst warten bis der Impfstoff da ist und sich nicht vorab mit einem mRNA-Vakzin wie Biontech oder Moderna piksen lassen wollen.

Novavax könnte in Witten im Februar geliefert werden

Bei dem Produkt des Herstellers Novavax handelt es sich um einen protein-basierten Impfstoff mit Virusantigen. Das Spikeprotein wird also – anders als bei den bisherigen Impfstoffen – außerhalb des Körpers produziert. Im Volksmund wird oft – allerdings nicht ganz korrekt – von einem „Totimpfstoff“ gesprochen. Das Verfahren wird auch bei Impfungen gegen Hepatitis B und Keuchhusten verwendet. Für die Grundimmunisierung sind zwei Dosen notwendig.

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Auf seiner Internetseite hatte Meinshausen noch prognostiziert, dass Novavax bereits Mitte Januar zur Verfügung stehen würde. Das wird allerdings in keinem Fall klappen. „Sobald es geliefert wurde, können auch die Praxen bestellen“, so der Allgemeinmediziner. Er geht davon aus, dass das Anfang Februar der Fall sein könnte.

Omikron-Verläufe in Wittener Praxis oft mild

Beim Ennepe-Ruhr-Kreis kann man hingegen noch gar keine Aussage darüber treffen, wann der Impfstoff zur Verfügung steht. Kreissprecher Ingo Niemann sagte auf Anfrage der Redaktion, dass er keinerlei Informationen über eine Novavax-Lieferung habe. Auch Christian Füllers, Regionalleiter der Impfeinheit im EN-Kreis, bestätigt das: „Ich kann dazu derzeit nichts sagen, da wir den Stoff nicht haben.“ Er sieht Novavax allerdings nichts als wirkliche Alternative zu den mRNA-Stoffen.

Wie wichtig eine Impfung generell ist, erfährt Arne Meinshausen derzeit in seiner Praxis. „Die Omikron-Verläufe sind allesamt sehr mild.“ Die Patienten seien zum Großteil geboostert, weshalb sie die Infektion gut wegstecken. Viele Infizierte seien sogar komplett symptomfrei. Von ungefähr 60 Tests, die im Rathaus der Medizin täglich gemacht werden, seien zehn positiv. „Oft ist es aber auch so, dass die Schnelltests negativ sind, da die Virenlast zu gering ist“, sagt Meinshausen. Bei den PCR-Tests würde hingegen dann in manchen Fällen doch ein positives Ergebnis herauskommen. Wie gut Novavax gegen die Omikron-Variante wirkt, ist hingegen noch unbekannt.