Witten. Wie soll es nur weitergehen? Eine Frage, die sich viele in Corona-Zeiten stellen. Was Pfarrer Jürgen Krüger aus Witten Mut macht.
Jürgen Krüger, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Bommern, gesteht, dass ihn die Pandemie-Zeit auch manchmal ratlos macht.
„Wenn das so weitergeht, weiß ich nicht, wie das weitergehen soll …!“ Ich hatte als Student einen Freund, der sagte das immer, wenn er eine Hausarbeit schreiben musste und er nicht wusste, wie er anfangen sollte. Gegenwärtig hat dieser etwas paradoxe Satz für mich eine neue Relevanz bekommen.
Einerseits geht ja immer alles weiter, andererseits weiß ich im Moment tatsächlich nicht, wie. Immer neue Nachrichten zum Virus. Lockerungen und Rückzieher – das klingt eher nach knallhartem Sportunterricht. Menschen treffen, feiern, in Urlaub fahren – das hört sich im Moment an wie der Wunsch nach dem Paradies. Dazwischen bewegen sich meine Gedanken oft und die Frage formuliert sich tatsächlich in meinem Kopf: Wie geht es weiter, wenn das so weitergeht?
„Vor meinen Füßen wird es hell. Der nächste Schritt wird beleuchtet.“
Ich glaube, dass sich Menschen aus allen Jahrhunderten vor uns immer wieder diese Frage stellen mussten. Es gab sicher Zeiten, wo man meinte, es gäbe darauf eine eindeutige Antwort. Dass das nicht so ist, merke ich jetzt. In einem Psalm lese ich: „Gott, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege!“ Vor meinen Füßen wird es hell. Der nächste Schritt wird beleuchtet. Danach ist noch vieles im Dunkeln, aber weitergehen will ich im Vertrauen auf Gottes ,Leuchte’.
Ich wünsche Ihnen und mir offene Augen für dieses Licht!“