Witten. Die Pandemie hat auch den Betreiber des Burg-Kinos viel Umsatz gekostet. Er will Wittens einziges Filmtheater aber durch Coronazeit bringen.
Nachdem die Corona-Ampel in Mecklenburg-Vorpommern sieben Tage auf „Rot“ stand, mussten auch die dortigen Kinos im Dezember schließen. In Bayern gilt fürs Filmvergnügen die 2G-plus-Regel. Geimpfte und Genesene müssen vor der Vorstellung noch einen Schnelltest machen. In NRW gilt 2G für Erwachsene - Geimpfte und Genesene können Platz nehmen. Joachim Schumacher, Betreiber von Wittens einzigem Kino, will sein Filmtheater durch die harte Coronazeit bringen.
Der 62-Jährige hat in sein Burg-Kino an der Ruhrstraße während der Pandemie investiert. Eine neue Bestuhlung und ein neues Kassensystem wurden angeschafft. Möglich machten dies Fördergelder des Kulturstaatsministeriums. Die Investition habe sich ausgezahlt, sagt Schumacher. „Die Leute sehen, dass wir etwas gemacht haben.“ Er hatte sein Kino im vergangenen Juni nach einer über siebenmonatigen Schließung wieder geöffnet. Mit den Umsätzen von 2021, die er dann noch erzielen konnte, ist er zufrieden.
Im Burg-Kino Witten dürfen nur 60 Prozent der Plätze verkauft werden
Einer seiner Kassenschlager war seit Oktober der neue James Bond. „Keine Zeit zu sterben“ wurde in Witten bis zur vergangenen Woche gespielt. „Auch der neue Spider-Man funktioniert sehr gut“, freut sich Joachim Schumacher. „No way home“ ist noch bis zur kommenden Woche Mittwoch (19.1.) bei ihm zu sehen.
Kinogäste müssen in NRW auch am Platz Masken tragen - es sei denn, sie essen oder trinken etwas. Die Säle dürfen nicht „voll gemacht“ werden. Wittens Kino-Besucher sitzen nach dem Schachbrettmuster verteilt in den vier Kinosälen. Insgesamt hat das Burg-Kino rund 450 Plätze. Aufgrund der Pandemie darf der Betreiber jedoch nur maximal 60 Prozent verkaufen. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren kommen in Nordrhein-Westfalen auch ohne den Nachweis, geimpft oder genesen zu sein, in die Kino-Vorstellungen und benötigen auch keinen Test, wenn sie in der Schule regelmäßig getestet werden.
Die Komödie „Wunderschön“ und der Katastrophenfilm „Moonfall“ sind im Februar in Witten zu sehen
Für Joachim Schumacher und seine Kollegen keine einfache Zeit. Der 62-Jährige, der noch ein Multiplex-Kino mit Plätzen für rund 1500 Zuschauer in Delmenhorst (Niedersachsen) betreibt, klagt jedoch nicht. „Ich mache was geht, halte mich an die Vorgaben.“ Er habe in den vergangenen zwei Jahren Coronahilfen des Bundes erhalten und könne auch die „Coronahilfe 4“ beantragen. Diese sei sein „Rettungsanker“, wenn es finanziell eng werde, denn schließen wolle er das Burg-Kino auf keinen Fall, betont der 62-Jährige.
Freunde deutscher Komödien können sich schon einmal auf den Film „Wunderschön“ freuen, der im Burg-Kino ab dem 3. Februar zu sehen sein soll. Der Start des Films von und mit Karoline Herfurth („Fack Ju Göhte“) wurde in der Pandemie mehrmals verschoben. Es geht um Frauen, die an unterschiedlichen Punkten im Leben stehen, aber alle mit ihrem Aussehen hadern. Für Joachim Schumacher ein echter Tipp. Auch „Moonfall“, ein Science-Fiction-Katastrophenfilm von Roland Emmerich, startet am 3. Februar in den deutschen Kinos - auch im Burg-Kino steht er auf dem Spielplan.