Witten. Die Wittener CDU sieht in Schaulustigen bei Rettungseinsätzen ein wachsendes Problem. Sie fordert Unterstützung für ein Projekt der Johanniter.
Die CDU in Witten beantragt, QR-Codes an Rettungsgeräten anzubringen. Sie sollen Gaffer davon abhalten, Unfallstellen und laufende Einsätze mit dem Smartphone abzufilmen.
Die CDU Witten sieht in Schaulustigen, die Verletzte ablichten, Helfende bei ihrer Arbeit behindern und dadurch zum Teil gefährliche Situationen verursachen ein wachsendes Problem. „Dagegen muss mit aller Härte und null Toleranz vorgegangen werden“, so CDU-Landtagskandidatin und Ratsmitglied Sarah Kramer.
Darum setzt sich die Fraktion dafür ein, das Pilotprojekt „QR-Codes gegen Gaffer“ der Johanniter zu unterstützen. Dabei werden QR-Codes auf Fahrzeugen, Ausrüstung oder der Kleidung der Helfenden angebracht. Sobald ein Passant versucht, die Szene mit seiner Smartphonekamera zu filmen oder ein Foto zu schießen, leitet der Code ihn zu einer Internetseite mit entsprechendem Warnhinweis weiter, erklärt die Wittener CDU in ihrem Antrag.
Ein wichtiger Schritt zum Schutz von Unfallopfern
Die Stadt solle nun prüfen, auf welcher Ausrüstung die Beklebung mit solchen QR-Codes Sinn mache. Insbesondere sollten, falls möglich, Fahrzeuge der Feuerwehr in Witten mit solchen QR-Codes zeitnah ausgestattet werden, findet die Fraktion. Die QR-Codes könnten mit einer konsequenten Ahndung der Verstöße ein weiterer wichtiger Schritt zum Schutz von Unfallopfern sein, so Sarah Kramer, die auch als Polizistin im Einsatz ist.
In ihrer Mitteilung weist die Wittener CDU auch darauf hin, dass es strafbar sei, Bildaufnahmen zu herzustellen und zu verbreiten, die die Hilflosigkeit anderer Personen zur Schau stellen und dadurch ihren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzen. Seit Beginn dieses Jahres sei außerdem das Fotografieren, Filmen oder Teilen von Bildaufnahmen an Dritte, die in grob anstößiger Weise verstorbene Personen zur Schau stellen, strafbar. Gaffer könnte eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren erwarten, so die CDU weiter.