Witten. Wegen Bedrohung und Beleidigung des Politikers Stefan Borggraefe steht ein Wittener vor Gericht. Doch er kam nicht zur Verhandlung.
Wegen Beleidigung und Bedrohung sollte sich ein Wittener am Donnerstag (19.5.) vor dem Amtsgericht verantworten. Der Angeklagte zog es aber vor, nicht zu erscheinen. Die Verhandlung wurde vertagt. Bei dem jungen Wittener handelt es sich um den Mann, der Lokalpolitiker Stefan Borggraefe Anfang des Jahres auf Facebook mit dem Tod bedroht hat.
Vor Gericht sollte sich der Wittener nun aber für andere, weiter zurückliegende Drohungen gegen Borggraefe rechtfertigen. Und der Konflikt geht noch weiter zurück. Denn bereits zuvor war der Angeklagte, wie er selbst auf seinem Facebook-Profil schreibt, von dem Piraten-Politiker in anderer Sache angezeigt und „vom Gericht abgestraft“ worden. Diese Strafzahlung habe er jedoch verweigert.
Borggraefe wenig überrascht vom Fernbleiben des Angeklagten
Stefan Borggraefe zeigte sich nach Vertagung der Hauptverhandlung wenig überrascht vom Nicht-Erscheinen des Angeklagten. „Viele seiner Äußerungen deuten darauf hin, dass er nicht viel von unserem Rechtsstaat hält und sich nicht an Gesetze gebunden fühlt“, sagt der Ratsherr. „Er hat seine Situation damit jetzt nicht besser gemacht.“
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Auch für die Polizei und die Presse hat der angeklagte Wittener nicht viel übrig. Auf seinem Facebook-Profil bezeichnet er etwa die Beamten, die bei ihm eine Gefährderansprache wegen der Todesdrohungen im Januar gehalten haben, als „die beiden Dullis von den Bullen“. Dulli ist ein Begriff aus der Jugendsprache, der so viel bedeutet wie Depp oder Trottel.
Die Presse bezeichnet er als „Drecksmedien“, die Berufsgruppe der Journalisten würde „ekelhaft“ arbeiten. Er freue sich auf den Tag, an dem unter anderem diese Zeitung „für ihre Propaganda vors Kriegsgericht“ komme. Zum nächsten Gerichtstermin im Juli wird der Angeklagte nun polizeilich vorgeführt werden.