Witten. 700 Plätze sollen bald an der Unterkunft in der Brauckstraße bereitstehen. Doch aktuell hat sich ein Engpass ergeben, auf den die Stadt reagiert.

In der Flüchtlingsunterkunft an der Brauckstraße sollen in wenigen Monaten 700 Plätze zur Verfügung stehen. Doch noch ist es nicht soweit. Da aber die Räume momentan nicht ausreichen, hat die Stadt von privater Hand noch weitere zusätzliche Wohnungen angemietet.

Ämter der Stadt Witten sollen Umzugskartons packen

Nach Angaben von Stadtsprecher Jörg Schäfer laufen die Mietverträge ab dem 1. April oder dem 1. Mai. Wenn die Stadt auch Mitte der Woche gemeldet habe, dass keine Betten mehr an der Brauckstraße frei seien, hätten nun inzwischen doch zwei Familien aus der Ukraine die Unterkunft verlassen und seien in die zusätzlichen Wohnungen umgezogen.

Damit an der Brauckstraße die Kapazitäten von jetzt rund 200 auf künftig 700 Plätze ausgeweitet werden können, sollen mehrere Ämter die Umzugskartons packen. Derzeit sind in dem Gebäudekomplex Beschäftigte des Amtes für Finanzen und Steuern, des Rechts- und Jugendamtes, der Datenverarbeitung und Kommunikation, des Personalamtes und der Stadtkämmerer untergebracht. Die Stadt habe für mehrere Ämter Büroräume an der Stockumer Straße angemietet, wohin die Mitarbeiter dann wechseln sollen. „Derzeit laufen die genauen Planungen und Abstimmungen“, so der Sprecher.

Neben den Flüchtlingen aus der Ukraine sind auch noch Geflüchtete aus anderen Ländern dort untergebracht. Von den 212 Menschen, die momentan an der Brauckstraße leben, waren zu Mitte der Woche 117 Ukrainer.

Ukrainer finden meist durch private Kontakte eine Wohnung

Vielfach finden die Menschen aus der Ukraine durch private Kontakte eine Wohnung. „Manche bleiben in Witten, andere bekommen außerhalb Wohnraum“, so Schäfer. Bei der Stadt melden sich zudem Privatleute, um Wohnungen anzubieten,. Olga Tape, die eine private Ukraine-Hilfe ins Leben gerufen hat, steht im engen Austausch mit der Stadt, um solche Angebote zu vermitteln.

Die Wohnungsbaugenossenschaft Witten-Mitte, bei der bereits 55 Ukrainer ein neues Zuhause gefunden haben, will in naher Zukunft noch weitere fünf Wohnungen zur Verfügung stellen. Danach seien die Möglichkeiten aber erschöpft, so Vorstandschef Frank Nolte. Die Siedlungsgesellschaft Witten (SGW) hat der Stadt bereits einige Wohnungen bereitgestellt, sagt Geschäftsführerin Claudia Pyras und geht davon aus, dass die Menschen aus der Ukraine bei der SGW weiteren Mietraum anmieten werden.

Insgesamt haben sich mittlerweile 625 Ukrainer bei der Stadt gemeldet, um in Witten eine Zuflucht zu finden, davon sind 417 Frauen, 208 Männer und 235 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.