Witten. Die unendliche Geschichte der eingerüsteten Holzkamphalle in Witten geht weiter. Die Sicherheit dort sei nicht gegeben, bemängeln Bürger.
Eine gefühlte Ewigkeit schon ist die Turnhalle der Holzkamp-Gesamtschule in Witten eingerüstet. „Etwa anderthalb Jahre“, weiß Schulleiter Michael Günzel es genauer. Ende Juni sollte sie fertig sein. Doch ein Ende der Sanierung ist nicht abzusehen. Diesmal nennt die Stadt Verzögerungen bei der Materiallieferung als Ursache.
Noch im März hatte Gebäudemanager Klaus Böde erklärt, es gebe „Schwierigkeiten bei der Konstruktionsplanung“. Darauf folgten Terminschwierigkeiten mit dem Hersteller der neuen Fassade. Im Oktober hieß es von Seiten der Stadt, die energetische Sanierung schreite voran – nachdem in den Herbstferien das Gerüst abgebaut und um zehn Zentimeter zurückversetzt wieder aufgebaut worden sei, wie der Schulleiter anmerkt.
Wittener Politiker verärgert
Anwohner kritisieren immer wieder, dass auf der Baustelle kein Fortschritt zu erkennen sei. Nicht zuletzt nehmen sie Anstoß an den Kosten für das Baugerüst. Diese fallen an, auch wenn sich dort nichts tut. WBG und Bürgerforum hatten bei der Stadt ebenfalls wiederholt nach dem Stand der Dinge gefragt.
„Ich gehe jeden Tag beim Rundgang mit dem Hund an der Turnhalle vorbei“, sagt WBG-Chef Siegmut Brömmelsiek. Nun habe er erfahren, dass die Firma dort nicht mehr arbeite und die Stadt Klage erheben wolle. Das aber dementiert die Verwaltung: „Wir sind im Gegenteil im Kontakt und suchen nach Lösungen, damit die Arbeiten so bald wie möglich weitergehen können“, so Sprecher Jörg Schäfer.
Stadt Witten: Kontrollieren regelmäßig
Was Brömmelsiek außer dem Dauer-Gerüst sauer aufstößt: „Die Baustelle ist total schlecht abgesichert.“ Dazu sagt die Stadt: „Wir kontrollieren die Baustelle regelmäßig und hatten an der Sicherung bisher nichts zu beanstanden. Wer dennoch Mängel wahrnimmt, sollte diese an unser Gebäudemanagement melden.“
Tatsächlich aber sind ständig Teile der Umzäunung aus der Verankerung gerissen und umgekippt. Wer will, gelangt problemlos auf das Gerüst. Klettereien auf dem Dach wurden vor allem im Sommer häufiger beobachtet. Schulleiter Günzel kennt einen Vorfall, bei dem das Ordnungsamt jüngst nach Einbruch der Dunkelheit Kinder dort erwischt habe. Deren Eltern hätten eine Strafe zahlen müssen. Zum Glück sei noch kein Unfall passiert.
Schulleiter: Brauchen dringend mehr Räume
Er hoffe außerdem, dass der Schulhof in absehbarer Zeit nicht mehr einem Bauhof gleicht, auf dem sich Material ohne Ende stapelt. Was Günzel sich noch wünscht: „Dass wir endlich die seit über vier Jahren leerstehende Hausmeisterwohnung an der Turnhalle nutzen können.“ Die Schule brauche dringend Räume, etwa für die Schulbegleiter oder für eine Bibliothek. Aber damit sei er schon zu Zeiten von Bürgermeisterin Sonja Leidemann auf taube Ohren gestoßen. Nun warte er ab, ob die im Oktober bei Lars König eingereichte Petition seiner Schüler Erfolg hat.